Auch wenn wir in den letzten Jahren ein exponentielles Wachstum der Vermögenswerte globaler ETFs beobachten konnten, so ist der Sektor immer noch relativ klein im Vergleich zum Investmentfondsuniversum.
Bei einem Investmentfonds erfolgt der Handel in der Regel zu Schlusskursen. Ein Anleger, der in einen ETF investiert, hat dagegen volle Transparenz bezüglich der preislichen Entwicklungen während des Handelstages und erhält damit praktisch Zugang zu einer demokratisierten Preisfindung und letztlich auch Volatilität.
Die Intraday-Flexibilität eines ETFs bietet Endanlegern dieselbe konkret umsetzbare Transparenz, die bisher ausschließlich Marktteilnehmern für Fondsanlagen vorbehalten war. Unserer Analyse zufolge stellen ETFs alles andere als eine Quelle erhöhter Volatilität dar. Im Gegenteil: Sie demokratisieren die Volatilität und erlauben es Anlegern, zu erkennen, wie sich Risiken im Laufe eines Tages verändern.
Was passiert, wenn sich ein ETFMarktteilnehmer zurückzieht oder wenn es zu einem Ausfall kommt?
Ein befugter Teilnehmer (AP) fungiert als Intermediär zwischen Käufern und Verkäufern von ETF-Anteilen. Ein AP ist befugt, am Primärmarkt zu handeln, um die Auflegung und Rücknahme von Anteilen direkt beim Emittenten/Vermögensverwalter des ETFs zu unterstützen.
Bei diesen befugten Teilnehmern handelt es sich um Finanzinstitute, die bereits sowohl am Primär- als auch am Sekundärmarkt mit allen börsennotierten Wertpapieren für Investmentfonds und ETFs handeln und auch die Aktivitäten bezüglich einzelner Aktien beziehungsweise Anleihen bestimmen.
Diese Unternehmen nehmen deshalb am Markt teil, weil ein wirtschaftlicher Vorteil besteht, der einen Anreiz für eine Beteiligung schafft. Befugte Teilnehmer sind genauso wenig verpflichtet, als Intermediär für den Handel mit Investmentfonds oder einzelnen Aktien zu fungieren, wie es bei ETFs der Fall ist.
Als Vorteile, die sich aus der Unterstützung von Primär- und Sekundärmarkttransaktionen ergeben können, werden häufig Provisionen für die Ausführung von Handelsaufträgen sowie Arbitrage-Gelegenheiten angeführt. In der Tat bieten sowohl Umsetzungsprovisionen als auch Arbitrage-Möglichkeiten einen Anreiz für den ETF-Handel am Primärmarkt. Infolgedessen enthält das ETF-Ökosystem eine ganze Reihe befugter Teilnehmer. Die meisten ETF-Manager wenden ein auf mehrere befugte Teilnehmer ausgerichtetes Modell an, wodurch sie ihre Abhängigkeit von einzelnen Intermediären effektiv diversifizieren.
Sollten sich also ein oder mehrere Marktteilnehmer zurückziehen, blieben immer noch weitere übrig, um Marktliquidität zu gewährleisten. Da die meisten dieser Anbieter auch das Fundament des weltweiten Handels mit Aktien und Anleihen insgesamt bilden, würde ihre Unfähigkeit, Handelsgeschäfte abzuschließen, weitläufigere Folgen haben – nicht nur für die fünf Prozent des Marktes, die auf ETFs entfallen sondern auch für die übrigen 95 Prozent.
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(FT)