Die seit 2022 verpflichtende Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen bei Beratungsgesprächen wird vom AfW als wenig praxisnah eingeschätzt. Laut dem aktuellen Vermittlerbarometer zeigen nur 21 Prozent der Kunden Interesse, darüber zu sprechen – im Vergleich zu 53 Prozent im Jahr 2022. 68 Prozent sind gleichgültig, elf Prozent lehnen die Abfrage kategorisch ab.„In der öffentlichen Wahrnehmung dominieren Themen wie Migration, Inflation und geopolitische Risiken, Nachhaltigkeit ist weniger präsent“, erklärt Norman Wirth vom AfW. Zudem bewerten nur etwa die Hälfte der Vermittler die angebotenen nachhaltigen Produkte als ausreichend.
Bei der Auswahl nachhaltiger Investments nutzen 49 Prozent ESG Ratings, 25 Prozent Gütezeichen, 16 Prozent Portale – 30 Prozent können keine konkrete Quelle nennen. Der AfW fordert die Aussetzung der Abfragepflicht, da sie keinen erkennbaren Kundennutzen bringe und Verunsicherung schaffe. Der Verband setzt sich für eine praxisnahe Regulierung ein und wird die Diskussion weiterhin aktiv begleiten. Das AfW-Vermittlerbarometer basiert auf 1173 Rückmeldungen und bietet Einblicke in die Praxis unabhängiger Vermittler.
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