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Effizienz durch „funktionelle Dummheit“?

Im vergangenen Jahr ist die Finanzwelt durch eine Reihe von Eklats unangenehm aufgefallen, einer Londoner Studie („A Stupidity-Based Theory of Organizations“) zufolge hat die „funktionelle Dummheit“ den entscheidenden Betrag dazu geleistet. Unternehmen der Finanzindustrie wie beispielsweise Banken haben einen Trend entfalten lassen, der die Mitarbeiter intellektuell kleinhalten soll. Die geläufige Devise „Erst Denken, dann Handeln“ wird dabei auf ein Minimum verkürzt – „Handeln“. Kritische Fragen oder gar ein tiefergehender Denkprozess über Handlungsabläufe seien nicht mehr erwünscht. Finanzdienstleistungsunternehmen dämmen mit dieser Kultur die geistige Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter ein.

Die resultierenden Fehler können gesammelt zu einem Eklat führen und Manipulationen begünstigen. Die Studie legt nahe, dass es nicht die Mitarbeiterqualität sei, die geschwunden ist, sondern viel mehr die unternehmerische Organisation, welche die „funktionelle Dummheit“ hervorruft. Die Behauptung der Unternehmen wissensorientiert zu arbeiten, kann bei intensiver Betrachtung entkräftet werden. Diese scheinbar kulturelle Bewegung verlangt von ihrem hochintelligenten Personal, ihr Potenzial nicht vollkommen zu nutzen. Grundsatz ist die simple Erfüllung des eigenen Aufgabenprofils. Tatsächlich werden die Komplikationen einer solchen Herangehensweise nur erkennbar, wenn sich die wirtschaftliche Lage schwierig gestaltet. In wirtschaftlich starken Zeiten ist die Stimmung unter den Mitarbeitern oft viel harmonischer und ihre Arbeit effizienter, wenn nicht zu viele Hinterfragen gestellt werden. Ebenfalls wird ein Sprung auf der Karriereleiter durch die Kultur des einfachen Handelns meist ohne weitere Komplikationen ermöglicht. Abschließend ist festzuhalten, dass Unternehmen, die die „funktionelle Dummheit“ von ihren Mitarbeitern erwarten, sich vor einer wirtschaftlichen Talfahrt wappnen sollten.

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