Die Kooperation zwischen der Fonds Finanz und dem Deutschen Maklerverbund (DEMV) existiert nun seit über einem Jahr. Was ist Ihr bisheriges Resümee?
NORBERT PORAZIK: Unsere Kooperation mit dem Deutschen Maklerverbund ist eine Erfolgsgeschichte, die wir nicht anders schreiben würden. Die positiven Rückmeldungen aus der Branche und von unseren Maklern bestätigen das. Technologisch hat uns dieser Schritt enorm vorangebracht. Das ausgezeichnete Maklerverwaltungsprogramm (MVP) des DEMV, Professional works, hat sich für die Fonds Finanz als das fehlende Puzzleteil erwiesen. Nun profitieren unsere Vertriebspartner kostenfrei von den Vorteilen eines starken MVPs, über das wir mit Poolanbindung und Direktvereinbarungen das Beste aus beiden Welten bieten können.
KARSTEN ALLESCH: Dem schließe ich mich an. Wir haben in diesen inzwischen fast anderthalb Jahren bereits so viele Synergien heben können, von denen nicht nur wir als beteiligtes Unternehmen profitieren, sondern vor allem auch die Makler. Auch wir bekommen das von unseren Mitgliedern immer wieder gespiegelt, dass die Möglichkeit, über die Fonds Finanz zu poolen, die ideale Ergänzung zur bisherigen Dienstleistung ist. Zum Glück. Denn natürlich haben wir als der vermeintlich kleinere Partner in dieser Kooperation uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie unsere Vermittler auf den Zusammenschluss reagieren.
Nachvollziehbar, die Nachricht vom Zusammenschluss hat damals ja schon für ein gewisses Maß an Aufruhr in der Branche gesorgt.
KARSTEN ALLESCH: Schon, das war auch absehbar. Es wurde dabei allerdings einiges heißer gekocht als es de facto war. Die öffentliche Darstellung hat durchaus wilde Spekulationen befeuert. Von „Der DEMV verabschiedet sich von seinem Grundwert Unabhängigkeit durch Direktvereinbarung“ bis „Die Fonds Finanz will sich Professional works unter den Nagel reißen“. Aber man muss auch sehen, dass das an der Realität der Makler vorbeigeht. Die nutzen Pooling und Direktvereinbarung seit langem ganz pragmatisch parallel. Deshalb haben wir schon vor dem Zusammenschluss unter dem Dach von Hg mit einigen Pools kooperiert. Allerdings hat keiner dieser Pool-Partner eine Marktmacht wie die Fonds Finanz. Daher war diese Kooperation einfach ein konsequenter nächster Schritt. Und die Direktvereinbarung ist nach wie vor fester Bestandteil unserer Unternehmens-DNA, genau wie der starke Technologie-Fokus. Unser Ziel ist es, eine Software zu bieten, die alles abdeckt, was der Anwender braucht. Und das ist mit der Reichweite einer Fonds Finanz im Rücken natürlich an vielen Stellen einfacher umsetzbar.
Herr Porazik, Sie hatten Professional works selbst als das „fehlende Puzzleteil” bezeichnet. Steckt nicht doch ein Funke Wahrheit in der Behauptung, dass es der Fonds Finanz primär um die Software ging?
NORBERT PORAZIK: Natürlich war Technologie kein unwichtiger Faktor. Es ist kein Geheimnis, dass wir in diesem Bereich durch die Kooperation deutlich besser aufgestellt sind. Für mich war aber von Anfang an entscheidend, dass wir als Unternehmer harmonieren und das war ganz schnell nach den ersten Gesprächen mit Karsten Allesch und Fabian Fritz klar. Ausschlaggebend waren unsere übereinstimmenden Ansichten, insbesondere die bestmögliche Unterstützung unserer Vermittler im täglichen Geschäft.
Professional works wurde als MVP bereits mehrfach prämiert. Wie unterscheidet es sich von anderen Maklerverwaltungsprogrammen auf dem Markt?
KARSTEN ALLESCH: Der größte Unterschied zu Wettbewerbern ist, dass Professional works versucht, immer noch einen Schritt weiterzugehen. Bei einem MVP geht es in erster Linie darum, Abläufe digital abzubilden und zu organisieren. Professional works digitalisiert aber nicht nur, sondern automatisiert Prozesse, wo immer es möglich ist. Eine unserer Stärken ist die Prozesskompetenz: Wir kennen die Abläufe im Maklerbüro aus der Praxis, sind gut darin, sie zu analysieren, durchzudeklinieren und daraus digitale, automatische Prozesse zu entwickeln.
Dass uns Automatisierungen so gut gelingen, liegt auch daran, dass wir die Tools selbst entwickeln. Grundsätzlich gibt es die in Professional works enthaltenen Module auch bei Wettbewerbern. Unser Vorteil ist, dass alles aus einer Hand kommt und ineinander greift, statt einfach nur nebeneinander unter einer Oberfläche vereint zu sein. Dadurch lassen sich bei Professional works ganze Prozessketten über mehre Programmbestandteile hinweg automatisieren und nicht nur einzelne Vorgänge. Ein gutes Beispiel dafür sind die Hintergrundprozesse, die bei der Antragseinreichung automatisiert unter anderem im CRM, Courtagemodul und Eskalationssystem stattfinden.
Anders als viele Wettbewerber haben wir unser System von Beginn an offen für verschiedene Vertriebswege gehalten. Wir wollten dem Makler ein MVP an die Hand geben, mit dem er seinen gesamten Bestand verwalten kann, unabhängig, ob dieser über einen Pool, eigene Courtagezusagen oder Rahmenverträge des DEMV läuft. Dieser Ansatz kommt uns jetzt bei der Zusammenarbeit mit der Fonds Finanz natürlich zugute.
Was sind weitere entscheidende Vorteile, die Professional works den Maklern bietet?
NORBERT PORAZIK: Die Vorteile sind vielfältig. Ein richtig gutes Maklerverwaltungsprogramm wie Professional works vereinfacht den Arbeitsalltag der Vermittler enorm, indem es den Verwaltungsaufwand reduziert und so wertvolle Zeit freisetzt – Zeit, die effektiv für Beruf oder Privates genutzt werden kann. Gerade in intensiven Arbeitsphasen wie im Jahresendgeschäft ist das eine große Erleichterung. Ein weiterer Vorteil ist Flexibilität, da alle Daten und Dokumente via Laptop und Internetverbindung von überall aus zugänglich sind. Darüber hinaus ermöglichen es die integrierten Vertriebsaktionen, sowohl im Neukunden- als auch im Bestandskundengeschäft Umsätze zu steigern. Wenn Makler schnell und zielgerichtet Absicherungslücken erkennen und auf veränderte Lebenssituationen ihrer Kunden reagieren, stärkt das die Kundenbindung.
Wodurch genau schafft Professional works die erwähnten Vorteile und sind Neuerungen in Planung?
KARSTEN ALLESCH: Der Schlüssel zu allem ist immer Automatisierung: dem Makler so viele manuelle Arbeitsschritte wie möglich abzunehmen und ihn auch bei der Beratung seiner Kunden aktiv zu unterstützen, etwa durch Tools wie den Finanzmanager unserer Endkunden-App.
Hier wird es demnächst mehrere Weiterentwicklungen geben. Zum einen werden wir den Finanzmanager endlich auch als native App im Apple App Store bereitstellen, nicht nur im Playstore von Google. Die App bekommt zudem eine Handlungsübersicht, die den Nutzer auf bestehende Versicherungslücken hinweist und ihm erklärt, wie sich diese schließen lassen. Zudem wird eine Möglichkeit zur Leadgenerierung in die App implementiert.
Natürlich stehen auch bei Professional works selbst diverse Neuerungen an. So lassen sich aus den Vertragsdaten, die Versicherer im GDV-Format anliefern, Werte direkt in den Vergleichsrechner übernehmen. Für Kfz ist dies bereits möglich, weitere Sparten folgen demnächst. Im Bereich Baufinanzierungen arbeiten wir derzeit an einer Schnittstelle zu Europace. Zudem werden Versicherungsnehmer Schadenmeldungen künftig selbst online eingeben können, wovon Kunde und Makler gleichermaßen profitieren. Des Weiteren arbeiten wir an der Integration eines Kampagnentools, das einen deutlich größeren Leistungsumfang bieten wird als die bisherige Serienbrieffunktion in Professional works.
Das sind ja verlockende Rahmenbedingungen, aber wie steht es um den Aufwand, den ein Makler hat, um den Wechsel zu einem neuen Maklerverwaltungsprogramm durchzuziehen?
NORBERT PORAZIK: Sicherlich ist der Umzug zu einem neuen Maklerverwaltungsprogramm zunächst mit einem gewissen Aufwand verbunden. Dass sich dieser lohnt, bestätigt die große Zahl der Systemwechsler: Mehr als 3000 Makler haben sich in den letzten zwölf Monaten für die Nutzung von Professional works entschieden. Wir unterstützen unsere Partner auch beim Wechsel mit persönlicher Beratung und bieten zahlreiche Videokurse an, die dabei helfen, sich mit der intuitiv bedienbaren Benutzeroberfläche von Professional works vertraut zu machen. Dazu gibt es Roadshows, deren Inhalte auf Interessierte und Einsteiger sowie auf fortgeschrittene Nutzer des Maklerverwaltungsprogramms ausgerichtet sind.
Vielen Dank für das Gespräch.