Nur neun Prozent der Frauen besitzen Anleihen oder Aktien, vergleichend haben 14 Prozent der Männer diese Angabe gemacht. Außerdem äußerten sich neun Prozent der männlichen Befragten positiv zum Besitz von Investmentfonds, was hingegen nur fünf Prozent der befragten Frauen bejahten. Diese Ergebnisse spiegeln ebenfalls den Trend der letzten Jahre wieder, der Besitz von Anleihen oder Aktien von Männern war durchschnittlich (europaweit) immer doppelt so doch wie der Wert der Frauen. Die Ursachen für diesen Umstand sieht DB Research bei den verschiedenen Strukturen von Erwerbshistorie und Lebensläufen. Verständlicher Weise sind die Höhe der Ersparnisse und des Einkommens entscheidende Faktoren für die Auseinandersetzung mit dem Thema Geldanlage. Die geringen Prozent bei den Investmentfonds werden aufgrund von mangelnden Informationen und Unsicherheit vermutet. Außerdem war die EU-Quote der männlichen Beschäftigten im Jahr 2011 mit 70,1 Prozent deutlich höher (Frauen 58,5 Prozent) und wiederum die Anzahl der weiblichen Teilzeitbeschäftigten im Vergleich größer. Frauen sind wesentlich seltener in Managementpositionen oder als Unternehmer anzutreffen als ihre männlichen Mitstreiter. Die Konzentration liegt bei den weiblichen Arbeitnehmerinnen in den sozialen Dienstleistungssektoren. Anhand dieser Auswertung wird verdeutlicht, dass der Besitz von Anlageprodukten mit Berufswahl, Biographie und letztlich natürlich mit dem Einkommen zusammenhängt.
Anlageprodukte – eine Frage der Karriere
Im klaren Kontrast zwischen Männern und Frauen ist die Verteilung des Besitzes von Finanzprodukten zu erkennen, so DB Research. Im Hinblick auf alle Finanzprodukte ist die Anzahl der männlichen Besitzer durchschnittlich höher. Geschlechterspezifisch betrachtet fällt ein Ungleichgewicht hinsichtlich einiger Finanzprodukte besonders auf. Weniger Unterschiede herrschen bei den Kategorien Banknoten und Versicherungen, was sich durch die alltägliche Notwendigkeit erklären lässt oder auch durch die Versicherungspflicht. Bezüglich der Anlageprodukte kann man nicht von einer ausgeglichen Verteilung sprechen, eine Differenz zwischen Mann und Frau ist laut DB Research deutlich erkennbar.