Dafür haben die Ratsmitglieder in den vergangenen Wochen zu oft betont, dass sie sich mit ihrer derzeitigen Marschroute gut positioniert fühlen. Christine Lagarde hat bei ihrem heutigen Statement deshalb das Mantra von der Datenabhängigkeit erneut wiederholt.
Das Motto lautet also weiterhin „Wait and See“. Dass die Inflationsrate im Euroraum zuletzt etwas angezogen hat, steht bei den Notenbankern oben auf der Liste. Die Entwicklung ist aber vor allem auf Basiseffekte bei den Energiekosten zurückzuführen. Die Lohnzuwächse sollten kurzfristig gering ausfallen und auch der Rohölpreis niedrig bleiben – die Teuerung im Währungsraum dürfte deshalb bis zum Jahresende unter die Zwei-Prozent-Marke fallen.
Bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember könnte die EZB die Zinsen deshalb als Absicherungsschritt gegen die maue Konjunktur noch einmal senken. Allerdings nur, wenn der US-Präsident keine neuen Zoll-Attacken fährt oder andere Ideen aus dem Mar-a-Lago-Hut zaubert.

 
 

