Allgemein

Krieg in der Ukraine

Russland greift die Ukraine von mehreren Seiten an. Auch zivile Ziele sollen vermehrt betroffen sein. In der Nacht wurden aus der Hauptstadt Kiew schwere Explosionen gemeldet.

Auch am zweiten Tag nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine halten die Kämpfe an. Es gibt Berichte über Luftangriffe auf die ukrainische Haupstadt Kiew. Ziel der russischen Truppen sei jetzt die Einnahme der Hauptstadt.

Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat den Kriegszustand ausgerufen, Am späten Donnerstagabend ordnete der Präsident zudem eine allgemeine Mobilmachung an, die für 90 Tage gelten soll und die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vorsieht. In der ersten Angriffswelle der Russischen Armee sollen, so Selensky, insgesamt 137 ukrainische Soldaten und Zivilisten ums Leben gekommen sein.

Im Rahmen der russischen Militätoperation war es auch zu schweren Kämpfen am havarierten Atomkraftwerk von Tschernobyl gekommen. Ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des Generalstabs heftige Gefechte mit russischen Angreifern im Kiewer Gebiet. In Iwankiw rund 80 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt hätten sich Fallschirmjäger einer „überwältigenden“ Anzahl russischer Truppen entgegengestellt, die mit gepanzerten Fahrzeugen vorrückten. Auch auf dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew werde gekämpft, teilte der Generalstab weiter mit. In der Region Saporischschja im Süden der Ukraine meldete das ukrainische Verteidigungsministerium am Freitagmorgen russischen Raketenbeschuss. Insgesamt ist jedoch die militärische Lage in der Ukraine nach unterschiedlichen Berichten unübersichtlich. So teilte etwa Selensky in einer Fernsehansprache mit, der Vormarsch der russischen Truppen sei an den meisten Stellen gestoppt worden. Nach letzten Meldungen von heute Vormittag sollen die ersten russischen Truppen jedoch schon bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen sein.

Präsident Selenskyj hat zudem wirksame internationale Unterstützung für die Ukraine gefordert und an die sogenanten „Bukarest Neun“, ein Zusammenschluss osteuroäischer Nato-Staaten, appelliert. Hierbei brachte er Verteidigungshilfen und Sanktionen ins Spiel. Zudem müsse Russland an den Verhandlungstisch gebracht werden. Aus seiner Sicht brauche es eine „Anti-Kriegs-Koalition“.

Die USA und die 27 EU-Länder beschlossen am Donnerstag Abend gemeinsam mit ihren Verbündeten neue scharfe Sanktionen, die unter anderem die russische Finanzbranche, aber auch die Sektoren Energie und Transport treffen sollen.

uwelehmann/ surpress

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