Trotz eines schwierigen Umfelds – einem schwächelnden Arbeitsmarkt und einer nach wie vor hohen Inflation – wird erwartet, dass die US-Notenbank (Fed) bei ihrer letzten Sitzung im Jahr 2025 eine weitere Lockerung der Geldpolitik beschließen wird. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im September verdeutlicht die wachsenden Risiken für den Arbeitsmarkt. In Kombination mit Leitzinsen, die nach wie vor über dem geschätzten neutralen Niveau liegen, dürfte dies die Zentralbank zu einer dritten Zinssenkung in Folge im Dezember veranlassen.
Unsere Erwartungen:
- Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) dürfte seine Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 3,50 % bis 3,75 % senken, um die Risiken zwischen Inflation und Beschäftigung auszugleichen.
- In der Pressekonferenz dürfte Jerome Powell die vorübergehende Natur der mit den Zöllen verbundenen Preissteigerungen betonen, die mit der Konjunkturabkühlung verbundenen Risiken für den Arbeitsmarkt hervorheben und klarstellen, dass diese dritte Lockerungsmaßnahme die Geldpolitik näher zu einer neutralen Haltung bringt.
- Wichtige Daten zu Beschäftigung und Inflation, deren Veröffentlichung sich aufgrund des Shutdowns der US-Regierung verzögert hat, werden erst nach der Sitzung verfügbar sein. Die Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen (Summary of Economic Projections, SEP) dürfte daher weitgehend unverändert bleiben: Der langfristige Leitzins wird bei 3,0 % belassen und der „Dot Plot” deutet auf eine größere künftige Unsicherheit hin.
Zusammenfassend:
Angesichts des gespaltenen Ausschusses und der verspäteten Datenveröffentlichungen dürfte Jerome Powell erneut die Bedeutung der Datenabhängigkeit betonen und das doppelte Mandat der Fed bekräftigen: Stabilisierung der Inflation bei etwa 2 % und maximale Beschäftigung. Das Ergebnis sollte keine Überraschung sein, und die Auswirkungen dürften begrenzt sein.



