Bis mindestens Ende dieser Woche soll der bundesweite Ausstand weitergehen – und möglicherweise nicht nur für kurzfristige Bargeld-Engpässe sorgen. Die Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten warnt vor weiterem Automatenrückgang in Deutschland aufgrund steigender Betriebskosten.
Die Verfügbarkeit von Geldautomaten ist in vielen Gebieten Deutschlands bereits im Zuge des Rückgangs der Bankfilialen spürbar gesunken. „Lohnerhöhungen bei Werttransporten bzw. nachfolgende Kostenerhöhungen im derzeit diskutiertem Umfang werden mittelfristig zu einem weiteren Abbau von Geldautomaten führen“, sagt Dr. Kersten Trojanus, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten. Insofern muss die Branche der Werttransportdienste verantwortungsvoll mit den avisierten Lohnabschlüssen umgehen, da sie durch eine zu hohe Verteuerung des Bargeldhandlings die Effizienz von Bargeld als Zahlungsmittel in Deutschland massiv schwächt.
Der Kostenfaktor für die Versorgung der Geldautomaten mit Bargeld durch Werttransportdienste spielt eine erhebliche Rolle im Betrieb von Geldautomaten. Da die steigenden Kosten infolge von Lohnsteigerungen in aller Regel in vollem Umfang an die Geldautomaten-betreibenden Unternehmen weitergereicht werden, geraten die ohnehin geringen Margen für die Leistung Bargeldausgabe weiter unter Druck. Die Entgelte hierfür sollen und können gar nicht oder nur in geringem Umfang an die Karteninhaber weitergereicht werden.
„Wir als unabhängige Geldautomatenbetreiber springen in die Bresche, um eine flächendeckende Bargeldversorgung sicherzustellen. Vor allem durch unsere Investitionen konnte der Bestand an Geldautomaten in den vergangenen Jahren stabil gehalten werden. Damit das so bleibt, dürfen sich allerdings die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern“, sagt Trojanus.
(AG Geldautomaten)