WAS MUSS GESCHEHEN? GESETZLICHE RENTE: REGELN STATT RITUAL
Verlässliche Automatismen schlagen jährliche Symbolpolitik. Ein klarer, transparent kommunizierter Mechanismus für eine schrittweise Erhöhung des Eintrittsalters und Leistungsanpassungen würden Planbarkeit für alle Generationen scha!en – und wieder Vertrauen. Keine Sonderwege mehr, die heute Applaus bringen und morgen die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler belasten – Stichwort sind hier Mütterrente und Rente mit 63.
PRIVATE VORSORGE: EINFACH, RENDITESTARK, ANBIETERNEUTRAL
Ein Altersvorsorgekonto – ohne Garantiezwang, ohne Verrentungspflicht, aber mit klaren Spielregeln – macht Vorsorge flexibel, an heutige Erwerbsbiografien anpassbar und damit alltagstauglich. Riester MUSS endlich modernisiert werden. Dazu gehören: Bestand respektieren, Förderung vereinfachen, Prozesse digitalisieren, fondsbasierte Optionen zulassen. Ziel: weniger Papier, mehr Renditechancen.
BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE: OPT-OUT MIT AUGENMASS
Pflicht mit Opt-out wirkt! Andere Länder machen es uns vor. KMU-tauglich heißt: ohne Tarifbindung, schlanke Abläufe, digitale
Ein- und Austritte, echte Portabilität. Förderung für geringere Einkommen praxistauglich in der Lohnabrechnung abbilden – ohne neue Hürden.
BÜROKRATIEABBAU & DIGITALISIERUNG
Informationen, die, ob ihrer schieren Menge, schon niemand mehr liest, scha!en kein Wissen oder Vertrauen. Wir brauchen klare Standardtexte, weniger Doppelpflichten, einheitliche digitale Strecken – von Antrag bis Auszahlung.
FINANZBILDUNG & KOMMUNIKATION: BETEILIGUNG STATT BELEHRUNG
Finanzbildung gehört in Schulen, Erwachsenenbildung und Medien – ohne Angstvokabular. Kein „Zocken“, sondern Beteiligung am Produktivkapital. Und: bürgerfreundliche, verständliche Kommunikation statt gefühltem Herrschaftswissen „von oben“. Das führt zu Verständnis und Wissen. Wer versteht, bleibt investiert – auch in volatilen Phasen.
ROLLE DER UNABHÄNGIGEN BERATUNG: QUALITÄT STATT LAGERDENKEN
Wer unabhängig berät, macht Komplexes einfach und wählt mit Kundinnen und Kunden die Lösung, die ihren Wünschen und Bedürfnissen entspricht und die wirklich passt. Vergleich, Auswahl, Haftung – das bringt Qualität. Politik sollte Vielfalt ermöglichen statt neue Hürden zu bauen.
MESSBARE ZIELE: VOM GEFÜHL ZUR ZAHL
Ziele setzen, messen, nachsteuern: Teilnahmequoten in der bAV, Aktionärsquote, Digitalquote in Antrags- und Förderprozessen, Bearbeitungszeiten. Transparente Kennziffern machen Fortschritt sichtbar – und Fehlentwicklungen korrigierbar.
Kurz gesagt: Wir brauchen keinen neuen Glaubenskrieg, keine „Bullshit“-Kommunikation, sondern einen belastbaren Dreiklang: stabile Regeln in der gesetzlichen Rente, eine starke bAV und eine einfache, renditeorientierte, geförderte private Vorsorge. Mit weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung und echter Vertriebsvielfalt.
Altweibersommer ist schön – aber er endet definitiv mit dem Winter. Jetzt oder nie heißt: Entscheidungen treffen, die auch in zehn Jahren noch tragen.
NORMAN WIRTH



