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ODDO: Secondaries bieten Flexibilität im Private-Equity-Kosmos

Seit Jahrzehnten ist Private Equity eine Anlage für institutionelle Investoren, um langfristige, illiquide Vermögenswerte zu verwalten. Diese Exklusivität schwindet jedoch zunehmend

„Die Kombination von Technologie, Regulierung und Investorennachfrage verändert die privaten Märkte und ermöglicht es einem breiteren Spektrum von Anlegern, an der Wertschöpfung teilzuhaben.“, schreibt Jérôme Marie, Director Private Assets bei ODDO BHF AM, in einem aktuellen Marktkommentar.

Technologie schafft einfachere Investmentmöglichkeiten

Technologie sei dabei der sichtbarste Katalysator. Digitale Plattformen und Tokenisierung senken die Mindestinvestitionssummen, vereinfachen die Compliance und ermöglichen es Einzelpersonen, kleinere Beträge in diversifizierte Private-Equity-Portfolios zu investieren. Änderungen in der Regulierung wie der ELTIF 2.0 in der EU erweitern den Zugang und führen außerdem strengere Transparenz- und Berichtsstandards ein. „Gleichzeitig schaffen Vertriebsinnovationen durch Wealth-Plattformen und Partnerschaften mit Asset Managern neue Kanäle für Engagement“, fährt Marie fort.

Breitere Diversifikation möglich

Die Vorteile liegen auf der Hand. „Eine breitere Beteiligung kann die Kapitalbildung vorantreiben, Innovationen in privaten Unternehmen fördern und Anlegern, die in volatilen öffentlichen Märkten nach unkorrelierten Renditen suchen, eine verbesserte Portfoliodiversifizierung ermöglichen“, schreibt der Director Private Assets.

Vorkenntnisse bei Anlegern notwendig

Allerdings bringt diese Entwicklung auch ernsthafte Herausforderungen mit sich. Private Equity bleibt komplex und illiquide, eine risikobehaftete Anlageklasse. Dies erfordert, dass Anleger aufgeklärt werden und der Regulator Wachsamkeit walten lässt. „Liquiditätslösungen – wie GP-geführte Secondaries, semiliquide Fondsstrukturen und tokenisierte Plattformen – wurden geschaffen, können jedoch die Langfristigkeit privater Vermögenswerte nicht vollständig beseitigen“, hebt Marie hervor. Die Demokratisierung von Private Equity könne, bei kluger Umsetzung, die Kapitalmärkte neu definieren und Private Equity zu einer Ergänzung für die globale Vermögensbildung machen.

Interesse steigt stetig

Von einer einst unscheinbaren Anlageklasse sind Secondaries heute zu einer wichtigen Säule der Private Markets geworden, die Private Equity größere Flexibilität ermöglicht. In den 2010er Jahren haben sich Sekundärtransaktionen fest etabliert. Fonds für Secondaries, die von großen Investmenthäusern aufgelegt wurden, wuchsen hinsichtlich ihrer Größe und Komplexität. Anstatt darauf zu warten, dass Investoren verkaufen, begannen General Partner (GPs) selbst Transaktionen zu initiieren, um Liquidität zu bieten, die Laufzeit von Fonds zu verlängern oder wertvolle Vermögenswerte in sogenannte Continuation-Fonds zu übertragen. Diese Transaktionen verwischen nun die Grenze zwischen Primärfondsauflegung und Sekundärmarkt. „Der einstige Nischeninstrument für Liquidität komplettiert das Private-Equity-Angebot und wird zentraler denn je“, fasst Marie zusammen.

Nach einem Höchststand 2024 prognostizieren Analysten für 2025 ein weiteres Rekordjahr, in dem das Transaktionsvolumen bei anhaltender Aktivität die Marke von 200 Milliarden US-Dollar überschreiten dürfte. In einer Zeit, die durch längere Fondslaufzeiten, höhere Zinsen und rückläufige IPO-Aktivitäten gekennzeichnet ist, signalisiert der Aufstieg des Sekundärmarktes nicht nur Wachstum, sondern auch Reife. „Angesichts längerer Haltedauern und weiterhin eingeschränkter Exit-Optionen ermöglichen Sekundärmärkte jene Liquidität und Handlungsmöglichkeiten, die Private-Equity-Fonds zunehmend benötigen“, schreibt der Experte.

Private-Equity-Sekundärmärkte sind erwachsen geworden und verändern langsam die Art und Weise, wie die illiquideste Anlageklasse der Welt funktioniert. „Darüber hinaus beginnen digitale Plattformen, den Zugang und die Transparenz neu zu gestalten“, fügt Marie hinzu. Diese Technologien öffnen Secondaries einem breiteren Anlegerkreis – darunter Hochvermögende und wohlhabende Privatanleger – und setzen damit die Demokratisierung der privaten Märkte fort.

Attraktive Preisabschläge

Was Sekundärmärkte heute besonders attraktiv macht, ist ihre Kombination aus Transparenz, Diversifizierung und disziplinierter Preisgestaltung. Investoren kaufen Anteile an Portfolios ein, die weitgehend investiert sind und Cashflow generieren. „In einem Markt, in dem sich die Primärbewertungen noch immer neu kalibrieren, können Sekundärmärkte Zugang zu hochwertigen Vermögenswerten mit einem Preisabschlag bieten“, ergänzt Marie.

Transparentere Portfolios

Für Investoren haben Sekundärmärkte einen weiteren unterschätzten Vorteil: Da Sekundärportfolios bereits investiert sind und oft Ausschüttungen generieren, können sie früher Barrenditen erzielen. Die ausgewiesene Performance ist weniger volatil. In einer Zeit, in der Liquidität und Portfoliokonstruktion stärker unter die Lupe genommen werden, wird diese Vorhersehbarkeit immer mehr geschätzt.

Attraktive Angebote

Secondaries vervollständigen das Angebot von Private Equity: „Vorhandenes Kapital wird transparent genutzt und ermöglicht eine andere Preisgestaltung“, fasst Marie zusammen. Ohne dieses Ökosystem wäre es schwieriger, das Versprechen der privaten Märkte einer langfristigen, auf Illiquidität basierenden Outperformance aufrechtzuerhalten. Da sich das globale Privatkapital zu einer 13-Billionen-Dollar-Branche entwickelt hat, sind Sekundärmarktinvestitionen kein Nebenschauplatz, sondern ermöglichen den effizienten Handel von Private-Equity-Beteiligungen und sind darüber hinaus attraktiv für Anleger.

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