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J.P. Morgan AM: 5 Gründe, die aktuell für Schwellenländer-Aktien sprechen

Die Aktienmärkte der Schwellenländer waren in den letzten Jahren von starken Auf- und Abwärtsbewegungen geprägt: Erholungsphasen wechselten sich mit deutlicher Unterperformance im Vergleich zu entwickelten Märkten wie den USA ab

Ganges, Indien

Nun haben sich laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management die Aussichten deutlich verbessert: „Nicht nur aus Bewertungssicht erscheint die Anlageklasse der Emerging-Markets-Aktien heute attraktiver als in den letzten fünf Jahren“, erklärt Anuj Arora, Portfolio-Manager und Leiter des Teams für Schwellenländer- und Asien-Pazifik-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management. Er hat aktuell gleich fünf Gründe identifiziert, die für Schwellenländer-Aktien sprechen: den schwächeren US-Dollar, eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Zöllen, die Wiederbelebung des Konsums in China, die Stärke Indiens sowie eine wichtige Rolle auf dem Feld der KI.

1. Rückenwind durch den schwächeren US-Dollar

Historische Analysen zeigen, dass sich Aktien aus Schwellenländern bei einem schwachen US-Dollar im Vergleich zu globalen Aktien oft besser entwickeln. Nach dem jahrelangen positiven Kreislauf aus starkem US-Wachstum und attraktive Vermögenswerte, was Kapital anzog, die Währung weiter stärkte sowie die US-Aktienmärkte befeuerte, mehren sich aktuell die Zeichen, dass dieser Zyklus an Kraft verliert.

Seit den Zollankündigungen im April trübt sich nun das US-Wachstum ein; die BIP-Konsensschätzungen wurden stärker zurückgenommen als in anderen Volkswirtschaften. Das schwächere Wachstum und die nachlassende Attraktivität von US-Vermögenswerten dürfte das Aufwärtspotenzial des Dollars begrenzen. „Ein schwächerer US-Dollar sollte sich positiv auf die Volkswirtschaften und Aktien der Schwellenländer auswirken, insbesondere da viele Zentralbanken der Schwellenländer nach ihrer restriktiven Geldpolitik der letzten Jahre über erheblichen Spielraum zur Stimulierung ihrer Binnenwirtschaften verfügen“, führt Arora aus.

2. Widerstandsfähigkeit gegenüber Zöllen

Die Zölle belasten die US-Vermögenswerte, etwa aufgrund der anhaltenden Unsicherheit für den US-Konsum, das Wirtschaftswachstum, die Arbeitsmärkte, die Zinssätze und das Haushaltsdefizit. Viele Schwellenländer sind dagegen vergleichsweise robust aufgestellt. „Die Umsätze eines Großteils der Schwellenländer-Unternehmen sind zu 75 bis 95 Prozent binnenwirtschaftlich ausgerichtet, was ihnen einen guten Schutz vor den US-Zöllen bietet“, betont Arora.

Gleichwohl wirken sich Zölle regional unterschiedlich aus: So richtet sich die US-Handelspolitik etwa gezielt gegen chinesische Exporte, was das Exportmodell belastet. Gleichzeitig beschleunigt China jedoch seine Konjunkturmaßnahmen, um gegenzusteuern.

Lateinamerika hingegen profitiert: Die meisten Länder unterliegen einem eher moderaten Einfuhrzoll von 10 Prozent, weil sie entweder Handelsdefizite oder nur kleine Überschüsse gegenüber den USA aufweisen. Indien wiederum setzt trotz hohem Anfangszoll weiter auf Verhandlungen mit den USA. Der Binnenkonsum bleibt der wichtigste Wachstumstreiber der indischen Wirtschaft und trägt rund 60 Prozent zum nominalen BIP sowie etwa 75 Prozent zu den Umsätzen börsennotierter Unternehmen bei. In Südostasien verlagern exportorientierte Unternehmen ihre Produktion zurück ins Inland und profitieren so von niedrigeren Arbeitskosten und vorhandenen Produktionskapazitäten.

3. Das Schlimmste scheint in China hinter uns zu liegen

Die Übertreibungen am Immobilienmarkt und der schwache Konsum hängen China immer noch nach, doch ist die produktionstechnische und technologische Wettbewerbsfähigkeit ungebrochen. „China ist nicht mehr nur Werkbank der Welt – das Technologie-Ökosystem ist in puncto Dominanz und Effizienz unübertroffen“, unterstreicht Arora. Der DeepSeek-Chatbot habe Chinas Ambitionen beim Thema KI untermauert. Ebenso zeige etwa die Entwicklung von Schnellladegeräten für Elektrofahrzeuge, wie schnell Innovationen vorangetrieben werden. Die Zahl der Patentanmeldungen in China übersteigt die der USA bei Weitem.

Nicht zuletzt hat China seine fiskalischen und geldpolitischen Anreize seit Herbst 2024 verstärkt. Dadurch sollen Immobiliensektor, Konsum und Kapitalmärkte stabilisiert werden. Erste Signale wie normalisierte Immobilienbestände sind aus Sicht von Anuj Arora ermutigend. Auch achteten chinesische Unternehmen stärker auf Kapitaldisziplin: Dividenden und Aktienrückkäufe haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. „Mittlerweile zahlen 30 bis 50 Prozent der chinesischen Unternehmen Dividenden“, sagt Arora. Dies sei ein deutliches Signal, dass Aktionärserträge an Bedeutung gewinnen.

4. Von Wachstum Indiens profitieren, während Strukturreformen die Wirtschaft verändern

Indien profitiert von Reformen mit Blick auf Finanzialisierung – also stärkerer Integration der Logik der Finanzmärkte in die Realwirtschaft –, Deregulierung sowie Infrastrukturinvestitionen, die die Wirtschaft langfristig robuster machen dürften. Indische Unternehmen überzeugen aus Sicht von Anuj Arora zudem durch starke Managementteams und hohe Eigenkapitalrenditen, die oft über dem US-Niveau liegen. „Die Bewertungen sind deutlich angestiegen und lagen Ende 2024 bei großen Unternehmen nahe dem Niveau, das zuletzt vor der globalen Finanzkrise erreicht wurde“, erklärt Arora. Seit 2020 fließen wieder verstärkt private Mittel in den indischen Markt, nachdem in den beiden Jahrzehnten zuvor die Abflüsse dominierten.

Viele Industrie- und Dienstleistungssektoren bieten aus Sicht von Arora hohes Potenzial für Produktivitätssteigerungen. Der private Sektor könnte seine Investitionen weiter erhöhen, gestützt von hoher Kapazitätsauslastung, robusten Bilanzen, niedrigen Schulden, gesunden Banken und starken Kapitalmärkten. Niedrigere Rohölpreise, eine feste indische Währung und eine lockerere Geldpolitik unterstützten zusätzlich, ebenso wie die sinkende Inflation.

5. Technologieunternehmen der Schwellenländer stützen die globale KI-Revolution

Was viele nicht realisieren: Der Technologiesektor hat mit 22 Prozent den zweitgrößten Anteil im MSCI EM-Index, nur noch übertroffen vom Finanzsektor. Auch in den Schwellenländern gibt es inzwischen weltweit führende Unternehmen in den Bereichen Halbleiter, Elektronik, Hardware, Software, Outsourcing und Cloud-Technologie. „In der KI-Entwicklung spielen Tech-Unternehmen aus Schwellenländern inzwischen eine Schlüsselrolle“, so die Überzeugung von EM-Experte Arora.

Das gilt etwa für den Bereich Halbleiter: Während vor 30 Jahren noch über 80 Prozent der weltweiten Halbleiter in den USA und Europa produziert wurden, entfallen heute nur noch 23 Prozent auf diese Regionen, der Rest kommt aus Asien. Taiwan allein stellt rund 90 Prozent der weltweit produzierten hochentwickelten Halbleiter her. Bis zu 75 Prozent der Zulieferer der großen US-Tech-Konzerne sitzen in Ost- und Südostasien. „Wer in Schwellenländer investiert, erhält so Zugang zu führenden Technologieunternehmen, die ähnlich stark wachsen wie ihre US-Pendants, aber zu einem Bruchteil des Preises“, erklärt Arora.

In den Emerging Markets kommt es aus Sicht von Anuj Arora aber trotz der verbesserten Rahmenbedingungen nach wie vor darauf an, selektiv vorzugehen: „Die attraktiven Bewertungen bieten angesichts der zunehmenden Markttiefe wie etwa in Indien gute Chancen für Stockpicker. Um von den Wachstumschancen der Schwellenländer profitieren zu können, ist jedoch eine intensive Kenntnis der Marktgegebenheiten notwendig: Schließlich sind Corporate Governance und Transparenz des Managements in vielen der Länder und Unternehmen noch nicht so etabliert wie in den entwickelten Märkten – und das gilt vor allem auch für den interessanten Bereich der kleineren, lokal agierenden Unternehmen. Die Präsenz vor Ort mit einem erfahrenen Team und Research-Kapazitäten mit lokalen Sprachkenntnissen sind für einen Asset Manager deshalb umso wichtiger. Nur so können sie sich von der Qualität des Unternehmens und des Managements überzeugen, welche Unternehmen tatsächlich attraktiv bewertet und dazu auch noch liquide genug für ein Fondsinvestment sind, “, fasst Arora zusammen.

Das vollständige Portfolio Insights Paper von Anuj Arora und Nandini Ramakrishnan ist hier zu finden:

Ausgewählte Fonds in der Region:

JPMorgan Funds – Pacific Equity Fund
A (acc) – EUR | WKN: A0F6XG | ISIN: LU0217390573
Der Pacific Equity Fund ermöglicht bereits seit 1988 den Zugang zur wachstumsstarken Asien-Pazifik Region. Mit seiner Kombination aus aufstrebenden asiatischen Schwellenländern mit etablierten Industrienationen wie Japan bietet der Fonds einen Diversifikationsvorteil und damit bessere risikobereinigte Erträge. Aus rund 1500 Titeln der Asien-Pazifik Region erstellt die vielfach ausgezeichnete Fondsmanagerin Aisa Ogoshi ein konzentriertes Portfolio von etwa 70 attraktiven Titeln mit hoher Qualität und überdurchschnittlichem Gewinnwachstum.

JPMorgan Funds – Emerging Markets Equity Fund
A (acc) – EUR | WKN: A0F6XF | ISIN: LU0217576759
Der Emerging Markets Equity Fund nutzt seit 1994 die strukturellen und dynamischen Wachstumschancen der Schwellenländer, um langfristige Erträge zu erzielen. Der etablierte Investmentprozess basiert auf Research-Kapazitäten in den verschiedenen Märkten. Die intensive Marktkenntnis ermöglicht es, das aktuell günstige Einstiegsniveau zu nutzen, um direkt vor Ort die aussichtsreichsten Titel zu identifizieren.

JPMorgan Funds – Emerging Markets Dividend Fund
A (acc) – EUR | WKN: A1J9HT | ISIN: LU0862450359
Auch in den Schwellenländern gibt es attraktive Dividendentitel, die regelmäßige Erträge bei einer günstigen Bewertung bieten.

Dies ist eine Marketingkommunikation. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das Produktinformationsblatt, bevor Sie endgültige Anlageentscheidungen treffen.

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