Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sieht in dem Gutachten eine wichtige Argumentationshilfe für ihren Einsatz für die Mittelstandsfinanzierung: „Wir können nicht zulassen, dass zum Beispiel durch Basel-III-Folgeregelungen weitere Eigenkapital-Anforderungen gerade auf die Kreditinstitute zukommen, die unseren Mittelstand finanzieren. Dies wäre kontraproduktiv für die Ziele der Kapitalmarktunion“, so die Ministerin.
Die fpmi hatte Professor Christoph Kaserer, Inhaber des Lehrstuhls für Finanzmanagement und Kapitalmärkte der TU München, beauftragt, die Finanzierung der Realwirtschaft im Zeichen der Kapitalmarktunion zu untersuchen. Das Gutachten berücksichtigt den jüngst veröffentlichten Aktionsplan der EU-Kommission und kommt im Wesentlichen zu folgenden Ergebnissen und Handlungsempfehlungen:
- Die Bankenfinanzierung ist nach wie vor die zentrale Säule der Außenfinanzierung gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMUs).
- Zwischen Banken- und Kapitalmarktfinanzierung gibt es ein Komplementärverhältnis und keine Konkurrenz. Das Wachstum des einen Sektors begünstigt das Wachstum des anderen.
- Das wichtigste Bindeglied zwischen Kapitalmarkt, Banken und Realwirtschaft ist der Verbriefungsmarkt, der gestärkt werden muss.
- Damit Banken ausreichend Kredite auch an KMUs vergeben und Unternehmen an die Börse begleiten können, dürfen sie in ihrem Wirken nicht durch überbordende Regulierung eingeengt werden.
- Die Regulierungsmaßnahmen bei Banken, Versicherungen und Kapitalmärkten müssen auf ihre Aus- und Wechselwirkungen im Zusammenhang mit der Kapitalmarktunion überprüft und gegebenenfalls angepasst werden: Banken- und Kapitalmarktunion müssen Hand in Hand gehen.
Das Gutachten, „Finanzierung der Realwirtschaft im Zeichen einer Kapitalmarktunion – Handlungsempfehlungen für die Politik“, ist auf der Webseite der fpmi unter „Positionen“ abrufbar.