Investmentfonds

Markt für Luxusgüter wächst langfristig weiter

Investoren sollten sich auf starke Markenanbieter mit globaler Präsenz fokussieren Eine wachsende Mittelschicht und weitere Einkommenszuwächse treiben weltweite Nachfrage E-Commerce gewinnt auch für Luxusbranche an Bedeutung Die weltweite Nachfrage nach Luxusgütern wird langfristig weiter wachsen. Wichtige Treiber bleiben die wachsende Mittelschicht und somit die steigenden Einkommen breiter Bevölkerungsschichten vor allem in den Emerging Markets. Auf die Abwertung des Renminbi und aktuelle Wirtschaftsdaten aus China haben Luxusaktien zwar negativ reagiert. Die Aktien von Herstellern hochwertiger Güter im Premiummarkensegment – beispielsweise Schmuck und Uhren, Mode und Kosmetik sowie Automobile – bleiben allerdings dauerhaft attraktiv. Zu dieser Einschätzung kommen Scilla Huang Sun und Andrea Gerst, die Fondsmanagerinnen des JB Luxury Brands Fund.

Renminbi-Abwertung trifft Luxusaktien, aber langfristig bleibt Luxus interessant

„Der Renminbi war fundamental überbewertet, das konnte man beispielsweise in den großen Preisunterschieden von Luxusgütern in Europa und China sehen. Chinesische Touristen haben noch mehr Luxusartikel in Europa gekauft, und der graue Markt ist gewachsen. Diese Bewertungslücke wird sich jetzt verringern“, prognostiziert Andrea Gerst. „Das Sentiment für Luxusgüteraktien war in den vergangenen Wochen stark geprägt von negativen Pressekommentaren und den jüngsten Markt- und Währungsturbulenzen in China“, sagt Scilla Huang Sun. Mit der Abwertung der chinesischen Landeswährung wird nach Meinung der beiden Fondsmanagerinnen nun eine gesunde Korrekturbewegung in Gang gesetzt. „Es ist natürlich möglich, dass noch weiter schlechte Nachrichten aus China kommen, wir glauben aber nicht, dass sich die chinesische Währung drastisch abwerten wird. Die Wirtschaft in China wird langsamer wachsen, aber der Konsum weiter an Bedeutung gewinnen. Ein ‚Hard Landing‘ ist nicht unserer Basisszenario“, so Huang Sun.

Starke Marken und eigene Shops rund um den Globus sind Erfolgsfaktoren

Investoren sollten sich bei einer Anlage in Luxusgüteraktien nicht von der Entwicklung der Devisenmärkte leiten lassen. „Wechselkursverschiebungen sind in aller Regel kaum vorhersehbar“, sagt Huang Sun. „Wir fokussieren uns bei unseren Investments auf Luxusunternehmen, die starke Marken im Portfolio haben und rund um den Globus eigene Shops besitzen: Diese Firmen sind besser diversifiziert und nicht so stark von Währungskursschwankungen und der Konjunkturentwicklung in einzelnen Ländern betroffen“, erläutert Huang Sun ihren Investmentansatz. Als Beispiel nennt sie Hermès. Das Unternehmen verfüge über gute Markenführung und eine starke Preissetzungsmacht. Außerdem ist das Unternehmen auch offen für neue Geschäftsfelder und Ideen – wie etwa die kürzlich vorgestellten Uhrenbänder für die AppleWatch. Interessant seien zudem Hersteller großer Schmuckmarken wie beispielsweise Cartier oder Tiffany. Einen Großteil des Umsatzes erzielten Juweliere immer noch mit markenlosem Schmuck, dort können Markenhersteller noch Anteile gewinnen, ist Huang Sun überzeugt.

Europäische Luxusfirmen profitieren vom starken US-Dollar

Gleichwohl werden ihrer Einschätzung zufolge die Geschäftszahlen der Luxusgüterproduzenten auch für das zweite Semester von den Währungsentwicklungen betroffen sein. „Wir rechnen mit soliden Ergebnissen bei europäischen Herstellern, da viele dieser Firmen weiterhin vom schwachen Euro profitieren. US-Hersteller werden dagegen wegen des starken US-Dollars wahrscheinlich eher schwächere Zahlen vorlegen – auch, weil weniger Touristen die USA besucht haben. Doch das wird insgesamt nur ein kurzfristiger Effekt sein“, so Huang Sun weiter. Bis zum Jahresende wird die Nachfrage nach Luxusgütern weiter zulegen und der Markt im Gesamtjahr um etwa 6 bis 8 Prozent gegenüber 2014 organisch wachsen.

Die Bedeutung von E-Commerce wächst, aber physische Präsenz bleibt wichtig

„Die Verbraucher sind weiterhin bereit, für das passende Luxusgut Geld auszugeben“, sagt Huang Sun und nennt als Beispiel Louis Vuitton – eine Marke, die Huang Sun zufolge große Anstrengungen unternommen hat, um neue Produkte auf den Markt zu bringen, die ‚frisch‘ sind. „Man darf nicht vergessen, dass der Kauf von Luxusgütern stark von Emotionen beeinflusst wird“, ergänzt ihre Kollegin Gerst. „Die Unternehmen müssen neue und emotionale Produkte auf den Markt bringen. Events wie etwa die anstehenden Fashion Weeks in London, Mailand und Paris sind dabei wichtige Plattformen, um diese Produkte zu präsentieren.“ Gleichwohl wird nach Einschätzung der beiden Fondsmanagerinnen die Bedeutung digitaler Absatzkanäle auch bei Luxusgütern steigen. „Bekannte Marken wie etwa Burberry verzeichnen zweistellige Zuwachsraten in diesem Bereich“, beobachtet Huang Sun. „Eine starke Präsenz über eigene Shops wird deswegen aber nicht überflüssig. Die meisten Verbraucher holen sich erste Informationen im Internet, möchten dann aber das Kauferlebnis vor Ort. Ich denke daher, dass Luxusgüterhersteller auf eine gesunde Mischung aus beiden Kanälen setzen sollten.“

 

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