Pläne fürs Alter: Frauen wollen genießen, Männer den Lebensstandard halten
Hingegen planen Männer ihren Ruhestand optimistischer als Frauen: Mehr als vier von fünf Männern (82,3%) wollen im Alter mindestens genauso gut leben wie bisher oder es sich sogar besser gehen lassen – mit Reisen, Kulturgenuss oder Wellness. Bei den Frauen sind es 79,4% der Befragten, die im Alter zumindest keine Abstriche machen wollen (Durchschnitt Männer und Frauen: 81,0%). Schaut man sich die Wünsche näher an, werden weitere Unterschiede zwischen den Geschlechtern deutlicher: Während die Frauen in der Mehrheit lieber genießen möchten (42,8%) als nur den Status quo zu halten (36,6%), ist es bei den Männern genau umgekehrt: Hier outen sich lediglich 36,0% als potenzielle spätere „Genießer“, während es fast der Hälfte (46,3%) der Männer reicht, so weiterzuleben wie bisher. Einschränken will sich hingegen nicht einmal jeder siebte Befragte – wobei sich Frauen (15,6%) noch eher vorstellen können, den Gürtel enger zu schnallen als Männer (12,3%).
Gesetzliche Rente reicht für sorglosen Ruhestand oft nicht aus
Der Wunsch nach einem schönen Lebensabend kollidiert nämlich ganz klar mit der fehlenden privaten Altersvorsorgeplanung. Denn auch der Status quo muss im Ruhestand über viele Jahre finanziert werden. Gerade Frauen geraten hier ohne zusätzliche private finanzielle Vorsorge häufig ins Hintertreffen: Denn bei der gesetzlichen Rente liegen Frauen in Deutschland nach wie vor weit zurück und erhalten im Durchschnitt gerade einmal gut die Hälfte der Rente von Männern. „Hier machen sich Auszeiten zur Kindererziehung, zur Pflege von Angehörigen oder auch langjährige Teilzeit-Jobs direkt im Portemonnaie bemerkbar“, weiß R+V-Vorsorgeexpertin Daniela Steinle.
Jeder zehnte Mann outet sich als „Power-Sparer“ – aber nur jede zwanzigste Frau
Wenn sich Männer erst einmal für eine private Altersvorsorge entschieden haben, dann machen sie gleich Nägel mit Köpfen und outen sich als „Power-Sparer“: Jeder zehnte Mann in Deutschland gibt an, monatlich 250 Euro oder mehr in eine private Altersvorsorge einzuzahlen. Bei den Frauen ist es nicht einmal jede zwanzigste. Hier dürfte sich ebenfalls auswirken, dass Männer häufiger in Vollzeitbeschäftigung tätig sind als Frauen und nach wie vor tendenziell mehr verdienen, somit auch mehr Geld fürs Alter zurücklegen können. Am unteren Ende der Skala ist es folglich umgekehrt: Fast 18 Prozent der Frauen können lediglich weniger als 50 Euro pro Monat fürs Alter zurücklegen, bei den Männern sind es nur knapp 11 Prozent.