Während sich die Zinssätze in den entwickelten Märkten auf rekordniedrigem Niveau bewegten, hätten sich die realen Spreads von Schwellenländeranleihen auf den höchsten Stand seit 2009 ausgeweitet. Darüber hinaus hätten die Notenbanken in den Schwellenländern Spielraum für weitere Zinssenkungen. „Das schafft für die Anlageklasse ein positives Umfeld, das die Auswirkungen der US-Geldpolitik zumindest teilweise auffangen könnte“, so Werner Gey van Pittius.
Glaubwürdigkeit der Zentralbanken ist gestiegen
Gerade durch die sinkenden Rohstoffpreise hätten die Zentralbanken auch in den Schwellenländern Spielraum für eine lockere Geldpolitik gewonnen und diesen auch genutzt. Weitere Zinssenkungen in den Schwellenländern seien wahrscheinlich. „Bemerkenswert ist dabei, dass bereits die zurückliegenden Kürzungen keine großen Auswirkungen auf die Renditen länger laufender Anleihen gehabt haben“, betont Eerdmans. Grund dafür sei die gewachsene Glaubwürdigkeit der Zentralbanken, durch die es gelungen sei, die Inflationswartungen zu dämpfen. „Die Währungen haben zwar gegenüber dem US-Dollar abgewertet, doch die Abwertung war nicht von fundamentale Faktoren innerhalb der Länder getrieben und ist deutlich niedriger ausgefallen als der Preisverfall an den Rohstoffmärkten. Im Saldo ist den Zentralbanken so gelungen, den Import von Inflation durch die Abwertung abzufedern und stattdessen deflationäre Tendenzen zu importieren“, fügt der Anleiheexperte hinzu.
Lokalwährungsanleihen bleiben auch kurzfristig attraktiv
Die Fondsmanager erwarten, dass auch die Quantitative-Easing-Programme in Europa und Japan helfen, den Kurswechsel der Fed aufzufangen. „Die lockere Geldpolitik sorgt weiterhin für hohe Liquidität an den Märkten, und Investoren auf der Suche nach attraktiven Alternativen zu realen Negativzinsen in den entwickelten Märkten dürften in diesem Umfeld weiter für Nachfrage nach Lokalwährungsanleihen sorgen“, erwartet van Pittius. Zudem habe das globale Wachstum das Potenzial im Jahresverlauf für positive Überraschungen zu sorgen. „Davon dürften dann auch die Währungen der Schwellenländer wieder profitieren“, schließt er.