Im Vorfeld wollte die EU-Behörde die Provisionsreglungen strikt gestalten, was dies im Klartext bedeuten würde, bleibt bisher ungeklärt. Das Gesamtverwaltungsvolumen von 2,2 Billionen Euro der Mitglieder des deutschen Fondsverbandes BVI ist zu 50 Prozent in Spezialfonds investiert, Einrichtungen der Altersvorsorge sowie Versicherungsunternehmen legen hier in Kapital an. In einem Beobachtungszeitraum vom Jahr 2001 bis 2013 verdoppelte sich das Anlagevolumen der Lebensversicherer in Investmentfonds (auf 237 Milliarden Euro) und die Kapitalanalagenanteile wuchsen von 22 Prozent auf 30 Prozent. Hinsichtlich der privaten Anleger sind die Mischportfolios immer noch an der Spitze des Absatzes (mit 11 Milliarden Euro Nettozuflüssen), gefolgt von den Rentenfonds (7,2 Milliarden Euro). Insgesamt werden 756 Milliarden Euro in Publikumsfonds von Privatanleger investiert. Das erste Halbjahr brachte für alle Kategorien der Publikumsfonds Zuflüsse, insgesamt 17,8 Milliarden Euro, hingegen mussten Aktienfonds 1,6 Milliarden Euro an Netto-Mittelaufkommen verkraften. 0,9 Milliarden Euro flossen offenen Immobilienfonds an neuen Mitteln zu. Die Fondsbranche in Deutschland konnte innerhalb des ersten halben Jahres netto 46,1 Milliarden Euro neue Mittel einsammeln.
Ungewiss in zweite Jahreshälfte
Obwohl die EU-Finanzrichtlinie Mifid ll es grundlegend nicht vorsieht, könnten die Umsetzungsideen der Wertpapieraufsicht ESMA für die Investmentbranche in Deutschland problematisch werden, da die Finanzberatung auf Provisionsbasis unter diesem Umständen nicht weiter existieren könne. Im letzten Monat kam die ESMA während der Anhörung den Fondsanbietern entgegen, demnach gäbe es die Möglichkeit der Nutzung von Provisionen für die Infrastrukturfinanzierung, jedoch nur unter gewissen Maßgaben.