„Fragt man Investoren nach Italien, ordnen sie das Land ohne zu zögern zu den Problemstaaten, wie Spanien, Irland, Portugal und Griechenland“, kommentiert Garnry. „Schaut man jedoch auf die Prognosen für das Haushaltsdefizit in Prozent des Bruttoinlandprodukts, dann liegt Italien überraschenderweise auf Platz zwei, direkt hinter Deutschland“.
Erstaunlich findet Garnry, dass Italien und Portugal, im Vergleich zu anderen Länder mit hervorstechenden Haushaltsdefiziten, relativ hohe Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen zahlen. „Es kommt nun mal selten vor, dass sich die Medien auf gute Nachrichten in der Eurozone konzentrieren, wie die Rückkehr Irlands auf den Bondmarkt und die fortschreitenden Reformen der italienischen Regierung“, so der Aktienexperte.
Zweifellos hat Italien einige Schlüsselprobleme, wie das Bankensystem und die Staatsverschuldung im Vergleich zum BIP. „Geht man nur nach den Zahlen, dann sollte eher Frankreich den Platz Italiens in der Reihe der Problemländer einnehmen“, erklärt Garnry.
Sollte sich also die öffentliche Wahrnehmung Italiens ändern und der Druck auf den Bankensektor etwas nachlassen, dann könnten der italienische Leitindex FTSE MIB und die Staatsanleihen gute kurzfristige Anlagemöglichkeiten sein.