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Another BRIC in the Wall

Trübe Aussichten für Brasilien, Indien, Russland und China: Laut den Prognosen von ING Investment Management belasten Faktoren wie Wachstumssorgen im Hinblick auf China und ihre Folgen für Rohstoffpreise und Rohstofferzeugerländer wie Brasilien, die trüberen Konjunkturaussichten sowie die nachteilige Wirtschaftspolitik Brasilien stärker als andere BRIC-Länder. Dazu Maarten Jan Bakkum, Senior Strategist Emerging Market Equity, ING Investment Management: „Die brasilianische Regierung agiert zunehmend interventionistisch und unternimmt wenig, um die strukturellen Probleme des Landes – wie hohe Besteuerung und spärliche Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung – zu lösen. Stattdessen setzt sie auf die Subventionierung von Krediten, um die Investitionstätigkeit anzukurbeln. Die Zentralbank, die in den letzten paar Jahren ihre Unabhängigkeit eingebüßt hat, senkt die Zinsen jetzt stärker, als beim derzeitigen Inflationsniveau gerechtfertigt wäre.“

„Mit ihren neuen Regelungen für Sparkonten hat die Regierung den Weg für weitere Zinssenkungen bereitet. Die Regierung scheint entschlossen, den Zinsindex SELIC in den kommenden Monaten auf 8 Prozent zu senken. Die Folge ist ein steigendes Inflationsrisiko sowie zunehmender Druck auf die Währung. Aus unserer Sicht ist der brasilianische Aktienmarkt einer der risikoreichsten Emerging Markets, der gerade im gegenwärtigen globalen Umfeld besonders gefährdet ist.“

Im Hinblick auf Indien weist ING Investment Management darauf hin, dass der indische Aktienmarkt seit geraumer Zeit unter erheblichem Druck steht und in den letzten paar Jahren schlechter als der Durchschnitt der globalen Emerging Markets abgeschnitten hat. Zwar sei der indische Markt lebhafter ins laufende Jahr gestartet, habe sich seitdem jedoch abgeschwächt. Grund ist nach Worten des Asset Managers vor allem der Mangel an einem überzeugenden Reformprogramm. Dieser Mangel gefährdet Wirtschaft und Markt durch potenzielle Kapitalabflüsse.

Bakkum weiter: „Indiens Haushaltsdefizit macht über 8 Prozent seiner Wirtschaftsleistung aus; gleichzeitig weitet sich die Leistungsbilanz aus. In diesem Jahr war die Rupie bisher eine der schwächsten Währungen. Falls die globale Risikoaversion anhält, wird Indien wohl unter Druck bleiben. Andererseits ist der fallende Erdölpreis ausgesprochen günstig für das Zwillingsdefizit und die Wachstumsaussichten. Ferner hat die Rupie so stark nachgelassen, dass sie mittlerweile attraktiv bewertet ist. Insgesamt dürfte der indische Markt in den nächsten Quartalen von einer leichten Erholung der Wachstumsentwicklung profitieren. Seine vergleichsweise geschlossene Struktur macht diesen Markt gerade im derzeit schwachen globalen Wachstumsumfeld zu einem interessanten Anlageziel.

Derweil reagieren russische Aktien immer noch sehr empfindlich auf Fluktuationen des Ölpreises. Das liegt nicht nur daran, dass auf Erdöl- und Erdgasprodukte der Löwenanteil der russischen Ausfuhren entfällt. Auch der russische Staatshaushalt setzt hohe Ölpreise voraus. Nach den Worten von ING Investment Management gibt es nur wenige Länder in der Welt, die ihre öffentlichen Ausgaben so stark erhöht haben wie Russland in den letzten Jahren. Ein fallender Ölpreis bedeutet daher, dass die Steuern angehoben werden müssen.

Bakkum weiter: „Dies ist eines der größten Risiken für den russischen Aktienmarkt: die unablässigen Bemühungen der Regierung um höhere Steuereinnahmen, vor allem von gelisteten Energie- und Bergbauunternehmen. Und wenn der Ölpreis weiter fällt (was angesichts der schwachen Weltkonjunktur und des ausdrücklichen Wunschs der OPEC nach einem Preis von 100 Dollar pro Barrel durchaus möglich ist), dürfte auch der russische Rubel zunehmend an Boden verlieren. Auf kurze Sicht ist der russische Aktienmarkt somit besonders anfällig. Längerfristig bleibt seine niedrige Bewertung indes ein guter Grund, den Markt nicht allzu negativ zu beurteilen.“

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