Das Konzept dieser Fonds ist leicht verständlich und erscheint sinnvoll. Anleger sollen von Kurssteigerungen in Haussemärkten partizipieren, während in einem negativen Marktumfeld Kursverluste vermieden werden sollen. Insbesondere das Jahr 2008 hat aber gezeigt, das nicht alle Konzepte, die an sie gestellten Anforderungen erfüllen konnten.
Vergleicht man die durchschnittlichen Ergebnisse der Absolute-Return-Fonds in dem Zeitraum 01.01.2008 bis 31.12.2010 mit der durchschnittlichen Wertentwicklung flexibler Mischfonds oder dem Geldmarkt, stellt sich die Frage, ob diese Produkte wirklich gebraucht werden bzw. inwieweit sie ihrem Namen gerecht werden.
Zeigt eine solche Analyse doch, das die risikoorientierten Absolute-Return-Konzepte, aufgrund der teilweisen Nutzung der gleichen Investmentinstrumente, eine ähnliche Wertentwicklung wie flexible Mischfonds aufweisen, während sich der Durchschnitt der risikoarmen AR-Fonds, wie auch der Durchschnitt der AR-Fonds mit mittlerem Risko schlechter entwickelt haben als der Geldmarkt (Euribor 3 Monate). Ein Grund hierfür könnte die relativ hohe Kostenbelastung dieser Fondskategorie im Verhältnis zum Geldmarkt sein, schließlich ist das Management eines Absolute-Return-Fonds sehr aufwendig und damit kostenintensiv.
Bei einer genaueren Betrachtung der Ergebnisse der einzelnen Fonds zeigt sich, das die Durchschnitte stark von den negativen Entwicklungen einzelner Fonds verzerrt werden und die jeweiligen Anlageklassen schlechter erscheinen lassen als diese in Wirklichkeit sind. So konnten sich die in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute-Return-Fonds mehrheitlich besser entwickeln als die Durchschnitte ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe und damit auch größtenteils ihr Anlageziel erreichen.
Fazit:
Insgesamt betrachtet müssen die neuen Absolute-Return-Konzepte insbesondere im Bereich der Aktien- und Multi-Asset-Fonds aufgrund der zum Teil enttäuschenden Ergebnisse und der offen Fragen über die Qualität der einzelnen Produkte noch beweisen, das sie den versprochenen Mehrwert auch tatsächlich liefern können. Hinzu kommt, dass die im Verhältnis zu Mischfonds oft höheren Kosten, sich gerade in einem Umfeld sinkender Renditen als Nachteil für die Absolute-Return-Konzepte herausstellen können, da diese die Wertentwicklung belasten.
Nichts desto trotz, können gut gemanagte Absolute-Return-Fonds meiner Ansicht nach einen echten Mehrwert im Vergleich zu herkömmlichen Anlageprodukten bieten. Allerdings müssen die Investoren sicherstellen, dass sie die Funktionsweise der Fonds kennen und nachvollziehen können, damit sie mit den von Ihnen gewählten Produkten keine bösen Überraschungen erleben. Hierbei spielt insbesondere die qualitative Fondsanalyse eine wichtige Rolle, da gerade bei Absolute-Return-Konzepten der Fondsmanager und die von ihm entwickelten Modelle zur Marktanalyse und Risikosteuerung eine wichtige Rolle spielen. Zudem können die zum Teil hochkomplexen Strukturen der Anlageinstrumente (Swaps und andere Derivate) in diesen Produkten sich nicht mit Hilfe von quantitativen Untersuchungen analysieren lässt.
Aus meiner Sicht geht es bei diesen neuen Produkten auch ein Stück weit um die Zukunft der Fondsindustrie. Denn, sollte es den Fondsanbietern nicht gelingen, die selbst gesteckten Ziele und die dadurch geweckten Erwartungen der Investoren zu erfüllen, steht die Glaubwürdigkeit und damit auch das Vertrauen der Investoren in die Branche auf dem Spiel. Das die Branche, gerade nach der Finanzkrise, Vertrauen von der Anlegerseite zurückgewinnen muss und sich keine weiteren Enttäuschungen leisten kann, haben die Mittelbewegungen in den Publikumsfonds während und nach der Finanzkrise gezeigt. Am Ende entscheiden die Investoren wem und welchen Konzepten sie ihr Vertrauen schenken und dies ganz einfach durch die Wahl ihrer Anlagen.
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