Dieses Verhalten der Emittenten führt zu einem großen und komplexen Anlageuniversum, in dem Anleger die einzelnen Titel sehr gezielt auswählen müssen, um erfolgreich zu sein. Allerdings können Anleger sich dieses Anlageuniversum auch mit Hilfe von Rentenfonds, die in Euro-Anleihen investieren erschließen und müssen in der Folge nicht ständig die einzelnen Emittenten und ihre Anleihen beobachten. Zudem übernehmen die Fondsmanager in der Regel mit der Durationssteuerung im Portfolio auch das Management der Restlaufzeiten und die daraus resultierende Schwankungsbreite (Volatilität) bei möglichen Zinsänderungen.
Im Rahmen des Risikomanagements ist es für die Portfoliomanager besonders wichtig, mögliche Zahlungsausfälle beziehungsweise Ratingherabstufungen zu antizipieren und so Verluste im Portfolio zu vermeiden.
Viele Portfoliomanager nutzen neben Anleihen derivative Instrumente um den Investitionsgrad oder die Duration in den von ihnen verwalteten Portfolios aktiv zu steuern. Diese Instrumente werden von einigen Managern zudem eingesetzt um ihre Positionierung in einzelnen Märkten oder dem Gesamtportfolio zu verstärken (Einsatz eines Hebels). Hierbei ist zu beachten, dass derivative Instrumente nicht nur das Portfolio optimieren, sondern auch die Risiken erhöhen können.
In diesem Sinne ist es für Investoren wichtig, bei der Fondsauswahl auf das Risikoprofil der Fonds zu achten, da sich dies von Fall zu Fall stark unterscheiden kann. Das Fondsanalysehaus Lipper unterscheidet in diesem Segment Fonds die nur in Staatsanleihen von Euroländern investieren von solchen die alle Arten von Euroanleihen in ihrem Portfolio halten.
Einsatz im Portfolio
Rentenfonds, die in sogenannte Euro-Anleihen investieren eignen sich für alle Investoren als Kerninvestment im Portfolio. Während konservative Investoren bei diesen Produkten darauf achten sollten, dass der oder die von ihnen gewählten Fonds hauptsächlich in Anleihen von Staaten mit einer guten bis sehr guten Kreditwürdigkeit investiert, können risikoorientierte Anleger diese Fonds entweder als risikoarmen Kern ihres Rentenportfolios nutzen oder auch bei diesen Fonds Produkte auswählen, die neben erstklassigen Schuldnern auch in Titel von Emittenten mit einer weniger guten Bonität investieren, um so eine dem erhöhten Risiko entsprechende Rendite zu erzielen. Allerdings sei hier angemerkt, das sich nicht alle Risiken zeitnah in den Beurteilungen der Kreditwürdigkeit widerspiegeln und das gerade die risikoreicheren Rentenpapiere durch plötzliche Veränderungen an den Märkten, wie zum Beispiel dem unerwarteten Zahlungsausfalls eines Dritten, hohen Wertschwankungen unterliegen können.
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