Die geplante Rückkehr zum reduzierten Mehrwertsteuersatz für Speisen ab Januar 2026 wird auch als mögliche Entlastung für Konsumenten wahrgenommen. Doch die aktuelle Händlerbefragung* des globalen Finanztechnologie-Anbieters SumUp zeigt: Die wenigsten Betriebe planen, diese Entlastung in Form von niedrigeren Preisen an ihre Gäste weiterzugeben.
Stattdessen dominiert ein anderer Kurs: 29 Prozent der befragten Betriebe geben an, die Preise nicht senken zu wollen, sondern die steuerliche Entlastung zu nutzen, um gestiegene Kosten zu kompensieren – etwa durch Inflation, Energiepreise und höhere Löhne.
Nur ein verschwindend geringer Anteil von 3,2 Prozent der Unternehmen wollen die Steuersenkung direkt an Gäste weitergeben. Ein Hinweis, dass viele Café- und Restaurantbesitzer aktuell gar keinen Spielraum für Preissenkungen sehen, sondern andere Prioritäten setzen müssen:
- 12,9 Prozent sehen in der Senkung eine Chance, die eigenen Margen zu verbessern und die Stabilität des Unternehmens zu fördern.
- 9,2 Prozent planen, die entstehenden Spielräume in Mitarbeiter, Dienstleistungen oder Ausstattung zu investieren.
- 21,9 Prozent erwarten keine spürbaren Veränderungen im Verhalten der Gäste
- 3,9 Prozent nehmen weniger Buchungen oder geringere Ausgaben an.
„Die Ergebnisse zeigen: Die Branche blickt differenziert auf die Rückkehr des reduzierten Mehrwertsteuersatzes. Statt kurzfristiger Reaktionen setzen viele Betriebe auf strategische Stabilisierung. Angesichts von Personalmangel, Investitionsstau und allgemeinen Kostensteigerungen ist die Rückkehr zum alten Steuersatz für viele eine Maßnahme zur Stärkung ihres Betriebes“, so Corin Camenisch, Marketing & Growth Lead bei SumUp.
Dass 7,1 Prozent der Befragten ihre Strategie noch nicht final festgelegt haben, zeigt zudem: Einige Unternehmen warten ab, wie sich wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Konsumverhalten in den nächsten Monaten tatsächlich entwickeln.
*Methodik Händlerumfrage: Die SumUp-Händlerumfrage findet einmal im Quartal zu verschiedenen aktuellen Themen statt. An der aktuellen Umfrage, die vom 4.8.25 bis 11.8.25 lief, nahmen insgesamt 1.431 SumUp-Händler und Händlerinnen in Deutschland, Großbritannien, Italien, Irland und Frankreich teil. Thematisch ging es um Tourismus, dessen Einfluss auf das Geschäft der Händler sowie das Handeln aufgrund klimabedingter Ereignisse. Ein Aspekt bezog sich auf die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie in Deutschland.
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