Wirtschaft

Nachfolgemonitor 2025:  Die Nachfolgewelle ist Realität

Der Generationenwechsel im Mittelstand ist keine ferne Prognose mehr, sondern gelebte Realität. Dies zeigt die 10. Ausgabe des Nachfolgemonitors, herausgegeben von der FOM Hochschule, dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) und der Creditreform Rating AG

Der Bericht liefert erstmals harte Fakten zu den Chancen und Risiken des Generationenwechsels und liefert Einblicke in zentrale Trends und Herausforderungen, die den Nachfolgeprozess prägen. Für den Nachfolgemonitor wurden insgesamt über 9.000 reale Unternehmensnachfolgen aus den Jahren 2014 bis 2025 untersucht.

Unternehmensnachfolgen im Mittelstand gelingen, wenn Vorbereitung, Finanzierung und Realitätssinn zusammenfinden. Doch Gelingen ist kein Selbstläufer: Nachfolger:innen müssen nicht nur Umsätze sichern, sondern auch die Profitabilität stabilisieren und ihre Betriebe in eine digitalisierte, nachhaltige Zukunft führen.

Kernergebnisse

Demografischer Druck: Übergaben konzentrieren sich stärker als je zuvor im Altersband 60–65. Das Durchschnittsalter beim Übergeben liegt bei 63 Jahren.
Frauenanteil bleibt niedrig: Lediglich 21 % der Übernehmenden sind Frauen – mit klaren Branchenmustern: Männer dominieren in Industrie, Bau und Handel, Frauen übernehmen häufiger im Gesundheits- und Sozialwesen.
Stabilität und Risiko: Zwei Jahre nach der Übergabe erreichen oder übertreffen rund 68 % der Betriebe ihr früheres Umsatzniveau. Die Profitabilität zieht dagegen langsamer nach.
Finanzierung als Engpass: Banken und Bürgschaftsbanken bleiben wichtige Partner. Eigenkapitallücken auf Käuferseite und überhöhte Preisvorstellungen der Verkäufer führen jedoch häufig zu gescheiterten Deals.

Holger Wassermann, Leiter der Studie an der FOM Hochschule: „Die Nachfolgewelle ist keine ferne Prognose mehr, sondern Realität. Übergaben finden planvoller und in jüngerem Alter statt – doch wir brauchen dringend mehr und besser vorbereitete Nachfolgerinnen und Nachfolger.“ Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG „Umsatz kommt schnell zurück, Marge deutlich langsamer. Zwei von drei Übergaben stabilisieren oder steigern den Umsatz. Doch Gewinne hinken hinterher – ohne stabile Erträge bleibt jede Nachfolge fragil.“ Guy Selbherr, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken: „Finanzierungen scheitern selten an Banken, sondern an Erwartungen: Wer unrealistische Verkaufspreise verlangt, gefährdet Arbeitsplätze und die Übergabe selbst.“
Schleswig-Holstein im Fokus
Eine ergänzende Untersuchung in Schleswig-Holstein verdeutlicht regionale Besonderheiten:

Übergebende setzen die Nachfolge im Norden vergleichsweise früh um.
Eigenständigkeit und finanzielle Sicherheit sind die wichtigsten Motive für Übernehmende, familiäre Erwartungen spielen kaum eine Rolle.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung: Besonders junge Nachfolger:innen achten stärker auf Umwelt- und Energiemanagement.

Carsten Müller, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein: „Nachfolge in Schleswig-Holstein bedeutet nicht nur Verantwortung für Bestehendes, sondern auch die Chance, neue Schwerpunkte zu setzen – von Eigenständigkeit über moderne Führung bis zu mehr Nachhaltigkeit.“

Julia Carstens, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein: „Unternehmensnachfolge in Schleswig-Holstein ist mehr als ein Generationswechsel – sie ist eine Chance, neue Perspektiven sichtbar zu machen, Unternehmertum vielfältiger zu gestalten und insbesondere Frauen den Weg in wirtschaftliche Führungsrollen zu ebnen.“

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