In Deutschland schrumpfte das im Private Banking verwaltete Vermögen (Assets under Management, AuM) um 5%. Zwar wuchsen die frisch angelegten Kundengelder (Nettomittelzuflüsse) um 1%, gleichzeitig sank aber der Wert der verwalteten Beträge durch Kursverluste an den Kapitalmärkten um sechs Prozentpunkte. Daraus ergab sich unterm Strich der Rückgang um 5%. Im Jahr zuvor waren die AuM noch um 10% gestiegen (sieben Prozentpunkte Performance und drei Prozentpunkte Nettomittelzuflüsse).
Dies sind einige der wichtigsten Ergebnisse des Private Banking Survey 2012 von McKinsey & Company. Dieses Jahr nahmen über 160 Banken aus Europa, dem Nahen Osten, Asien und Nordamerika an der Befragung teil.
Jens Hagel, Partner bei McKinsey und Leiter der europäischen Private Banking Practice: „Das Private-Banking-Geschäft ist anspruchsvoller geworden. Mit der Wirtschaftskrise hat sich der Schwerpunkt des Wachstums in die neuen Märkte verlagert. In Europa bringen volatile Kapitalmärkte, zunehmende Regulierung und vorsichtigere Kunden das traditionelle Angebots- und Beratungsmodell der Privatbanken unter Druck. Nicht jeder Anbieter kann mit dem Veränderungsdruck mithalten: Die Unterschiede in der Performance sind größer denn je“. Für die Anbieter in Westeuropa zeigt sich folgendes Bild:
– Die verwalteten Vermögen der westeuropäischen Privatbanken verzeichneten 2011 einen Rückgang um 3%. Die Nettozuflüsse betrugen nur 1%, das ist die Hälfte von 2010 und nicht ausreichend, um die schlechte Marktperformance im Jahr 2011 zu kompensieren (-4%). Zwar war die Profita¬bilität der Banken insgesamt stabil, blieb jedoch deutlich unter Vorkrisenniveau: Die Gewinnmarge betrug unverändert 24 Basispunkte (also 0,24% des verwalteten Vermögens) und lag damit noch immer zwölf Basispunkte unter den Spitzenwerten von 2005 bis 2007.