Zwar erkläre sich ein Teil dieser Divergenz aus der unterschiedlichen demografischen Entwicklung, denn in Deutschland stütze das Schrumpfen der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die Beschäftigungslage. Dessen ungeachtet hätte in Frankreich jedoch Regierung auf Regierung mit immer neuen Hürden für Einstellungen und Entlassungen verheerenden Schaden am Arbeitsmarkt angerichtet. In solch einem System, so Cavalier weiter, könne das schwache Wirtschaftswachstum von jährlich 0,4% seit 2012 keine Beschäftigung schaffen, besonders nicht in der Privatwirtschaft.
Das Ergebnis seien die jüngsten, erbärmlichen Zahlen zum französischen Arbeitsmarkt mit einer Zunahme der Zahl der Beschäftigungssuchenden um 5,1% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahrs und einem Anstieg um 76% seit dem Beginn des Jahres 2008. Als Reaktion hat die Regierung gerade angekündigt, die Zahl der staatlich subventionierten Arbeitsverträge zu erhöhen. Dies sei eine teure und vergleichsweise ineffiziente Maßnahme, sagt Cavalier. Hilfreicher sei es, die Arbeitskosten für die Unternehmen zu senken. Zugegebenermaßen sei in den beiden vergangenen Jahren mehr in diese Richtung unternommen worden, dessen ungeachtet bleibe die auf Arbeitsplätzen liegende Steuerlast in Frankreich größer als im übrigen Europa.