Wirtschaft

Ein „Nein“ im Griechenland-Referendum ist wahrscheinlich

Eugene Philalithis, Fondsmanager des Fonds Fidelity Zins & Dividende, und Dierk Brandenburg, Staatsanleihen-Analyst, geben ihre Einschätzung zu möglichen Auswirkungen des griechischen Referendums: Griechische Regierung scheint den Grexit zu forcieren Ein „Nein“ ist von den Märkten noch nicht komplett eingepreist EZB wird Ansteckungsgefahr durch Erhöhung der Liquidität und Anpassung des Quantitative-Easing-Programms reduzieren Eugene Philalithis: „So wie sich die Ereignisse weiter entfalten und Griechenland immer näher an ein Referendum rückt, gehe ich davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines „Nein“-Votums ziemlich hoch ist.

Die griechische Regierung hat die Ankündigung des Referendums gemeistert, und die damit verbundene Propaganda ist in vollem Gange. Der griechischen Regierung gibt ein „Nein“ den Blankoscheck, so zu handeln, wie sie will, und ich glaube immer stärker, dass sie einen Grexit will. Ich gehe nicht davon aus, dass ein „Nein“ schon komplett von den Märkten eingepreist ist. Da immer klarer wird, welche Auswirkungen dies und ein Grexit hätte, glaube ich, dass immer mehr Anleger in sichere Häfen wie langlaufende US-Staatsanleihen und Bargeld flüchten werden, und die Märkte wahrscheinlich überverkauft sein werden. Ein „Ja“ im Referendum würde dagegen von den Märkten und der Politik begrüßt werden. In diesem Szenario könnte eine Erholungsrallye folgen, und die Marktteilnehmer würden sich wieder auf die Fundamentaldaten konzentrieren.

Protokolle der US-Notenbank Fed haben einen starken US-Dollar und die Probleme rund um Griechenland bislang als Gründe dafür bezeichnet, mit der Zinserhöhung zu warten. Da nun beide Fälle eingetreten sind, erscheint eine Zinserhöhung im September immer unwahrscheinlicher.“

Dierk Brandenburg: „Ein Referendum wird nicht automatisch einen Grexit auslösen, aber angesichts der Zahlungsverzögerungen ist die Staatspleite Griechenlands nun sehr wahrscheinlich. Die unmittelbare Reaktion der Eurozone wird sich darauf konzentrieren, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, indem sie die Liquidität der Banken erhöht, wenn nötig, und das Quantiative-Easing-Programm dort anpasst, wo es möglich ist: Käufe werden beschleunigt, und der Kapitalschlüssel wird möglicherweise angepasst. Sollten andere Länder der Eurozone den Zugang zum Kapitalmarkt verlieren, können die Regierungen bei Bedarf Hilfsprogramme in Anspruch nehmen. Die meisten Regierungen haben ihre Anleiheemissionen in diesem Jahr allerdings vorgezogen, deshalb bezweifele ich, dass hier eine unmittelbare Gefahr besteht. Insgesamt erwarte ich eine ziemlich robuste politische Antwort, und die griechischen Verhältnisse sind so einzigartig, dass sie keine Parallelen zulassen.“

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