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Gigantismus in der Freizeitwirtschaft – Teil III – Nordafrika

Nordafrika, der Nahe Süden. Für Tourismuswerbung müssten die Länder Nordafrikas kaum Geld ausgeben: Von den Pyramiden über Karthago und Kairouan bis zu den Märkten marokkanischer Altstädte haben sich die kulturellen Highlights der Region ins Bewusstsein eingeprägt. Drei Flugstunden von Deutschland entfernte Strände tun ihr Übriges, um Nordafrika zu einem „nahen Süden“ zu machen. Der Tourismus zwischen Deutschland und der arabischen Welt ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Um weitere touristische Anreize zu schaffen, haben viele Länder und Städte der Region, dem Beispiel Dubais folgend, ehrgeizige Tourismusprojekte entworfen und setzen diese um.

„Vision 2020“ für Marokko

Im Jahr 2011 beteiligte sich Marokko an der Internationalen Tourismusbörse (ITB). Dort wurde die ‚Vision 2020‘ durch den Minister für Tourismus, Herrn Yassir Zenagui, vorgestellt, die anstrebt, dass sich Marokko in Zukunft unter den ersten 20 Reisezielen der Welt positioniert und ein wachsender nachhaltiger Qualitätstourismus gestärkt wird.

Als eines der bedeutendsten Reiseziele Nordafrikas hatte Marokko im Jahr 2013 rund 10 Millionen Touristen zu verzeichnen. Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen im selben Jahr rund 5,1 Milliarden Euro. Marokko erwirtschaftet 10 Prozent der Devisen durch den Tourismus. Er trägt ca. 10 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und ist mit 500.000 Beschäftigen ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Der internationale Flughafen Casablanca (ca. 3,8 Millionen Einwohner) ist der wichtigste Flughafen Marokkos.

Gigantismus goes Casablanca

Mit dem Industriegebiet Aïn Sebaâ und der Automobil- und Lebensmittelindustrie ist Casablanca – „Das weiße Haus“ – bereits das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Zudem erlangte es in den 1940er Jahren weltweite Bekanntheit durch den US-amerikanischen Film „Casablanca“ (1942) von Michael Curtiz, welcher allerdings in Hollywood gedreht wurde.

Um das bisher wenig vom Tourismus erschlossene Wirtschaftszentrum touristisch voranzubringen, wurde das Projekt „Wessal Casa-Port“ ins Leben gerufen, welches die Stadt Casablanca und deren 500 Meter lange Hafenzone bis zur Luxusmeile Casablanca Marina weiter für Touristen attraktivieren soll. Das Projekt sieht für die Entwicklung Casablancas vom Industrie- zum Tourismusgebiet in den Bereichen Hotel-, Büro- und Wohnungsbau, Freizeit- und Handelsflächen sowie öffentliche Grünflächen Handlungsbedarf. Mit Wissenschaftspark, Bibliothek, Kongress- und Nautik-Zentrum, sowie dem Ausbau des Hafens zum Jachthafen und eines Kreuzfahrtschiff-Terminals und dem in einem Kilometer Entfernung neu entstehenden Bahnhofs für Personenzüge, soll der Standort weiter internationalisiert werden. Die am Hafen gelegene Altstadt soll modernisiert werden.

Hauptfinanziert werden soll das Projekt in Höhe von 730 Millionen US Dollar durch die auf Tourismusprojekte spezialisierte Finanzgruppe Fonds Wessal. Sie setzt sich zu gleichen Anteilen aus Staatsfonds der arabischen Golfstaaten und dem marokkanischen Tourismusfonds (FMDT) zusammen. Wessal investiert außerdem in Tourismusprojekte in Rabat (Bouregreg).

Theater „Casarts“

Mit 2 400 Sitzplätzen ist derzeit das größte Theater Afrikas im Bau. Das „CasArts“, ein Theater für Musikkonzerte, Schauspiel und Tanz, soll am Place Mohammed V. das klassische Erscheinungsbild des Platzes dynamisieren. Neben dem Konzertsaal für 1 800 Besucher und einem kleinen Theater für 600 Besucher, soll es öffentliche Proberäume, eine Kunstgalerie, eine Bibliothek sowie Läden und Gastronomie beherbergen. Die Eröffnung der 24 700 qm Anlage ist für das Jahr 2016 geplant.

Aquarium Casablanca

Auch wird in Casablanca ein massives Aquarium entstehen, das mehr Touristen in die größte Stadt Marokkos locken soll. Hinter den Plänen steht die Al Manar Development Company (AMDC). Der Aquarium Spezialist Groupe Coutant ist der Lead Designer. Die 30 Millionen Euro teure und 15 000 qm große Anlage, mit u.a. einem Delphinarium und einem Haifischbecken, wird einen Lebensraum für eine große Artenvielfalt an Wasserlebewesen bieten. Laut der AMDC wird mit der Umsetzung des Aquariums die Attraktivität der Metropole und ihre Wettbewerbsfähigkeit als Tourismus- und Shoppingdestination auf regionaler und internationaler Ebene gesteigert werden.

Sylvia Dinter, SD Group

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