Die aktuellen Büroflächenleerstände in den fünf größten deutschen Büromärkten – Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München – verursachen laut einer aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens Avison Young theoretische Kosten im Sinne entgangener Einnahmen in Höhe von fast 165 Millionen Euro pro Monat– eine Verdreifachung im Vergleich zum ersten Quartal 2020.
„Das sind aktuell fast 2zwei Milliarden Euro pro Jahr allein in den Big 5-Märkten – und das sind nur die Opportunitätskosten“, betont Michael Kubik, Head of Office Leasing Deutschland bei Avison Young. „Bewertet“ man den aktuellen Büroflächenleerstand in den Big-5-Büromärkten mit der jeweiligen Durchschnittsmiete, ergeben sich die genannten Werte. Für die Eigentümer kommen aber weitere, tatsächliche Kosten hinzu. „Im aktuellen Umfeld entstehen Eigentümern zusätzliche Herausforderungen, die deutlich über klassische Marktmechanismen hinausgehen. Gerade solche Objekte stehen aktuell bei uns im besonderen Fokus – nicht zuletzt, weil es hierfür tragfähige Lösungsansätze gibt.“
Dabei stehen Eigentümer nicht nur vor wirtschaftlichen, sondern auch vor strukturellen Fragen. Schwache Flächenabsorption, hohe Baukosten, restriktive Finanzierungskonditionen und unsichere Exit-Strategien machen es zunehmend schwer, leerstehende Objekte wieder marktfähig zu machen.
„Nicht jedes Bürogebäude von heute wird auch in zehn Jahren noch als Büro nutzbar sein“, erklärt der Researcher Christian Ströder, Director Market Intelligence bei Avison Young in Deutschland. „Dort, wo eine Umwandlung in andere Nutzungsarten nicht wirtschaftlich realisierbar ist, brauchen wir neue Denkansätze – zum Beispiel einen gezielten ‚kleinen Stadtumbau‘ inklusive Rückbau in Gebieten mit dauerhaftem Funktionsverlust.“
Tatsächlich zeigt die Analyse, dass insbesondere in schwächeren Bürolagen die Mieten nicht mehr mitziehen – oder sogar rückläufig sind. In Kombination mit einem anhaltenden Leerstand stellt dies die Werthaltigkeit ganzer Büroimmobilienbestände infrage.
Infos hier