Investmentfonds

Studie zum Anlegerverhalten im dritten Quartal 2014: Nervosität der Anleger steigt

Aktienmärkte: Seit einem Jahr erstmals wieder mehr Pessimisten als Optimisten Die Mehrheit der Deutschen erwartet eine gleichbleibende Wirtschaftsentwicklung im nächsten halben Jahr Die Einschätzung der eigenen finanziellen Situation bleibt unverändert Die Stimmung unter deutschen Anlegern hat sich im Vergleich zum Vorquartal etwas verschlechtert. Nur jeder Fünfte rechnet in den kommenden sechs Monaten mit steigenden Aktienkursen (zweites Quartal 2014: 24 Prozent). Gut jeder zweite Befragte glaubt, dass die konjunkturelle Lage in Deutschland unverändert bleibt. Von einem Wirtschaftsabschwung gehen jedoch doppelt so viele (36 Prozent) aus wie im letzten Quartal. Dagegen zeigt sich die Bewertung der persönlichen finanziellen Verhältnisse im gleichen Zeitraum konstant. Das ist das Ergebnis des aktuellen Anlegerbarometers von Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.

Mit Blick auf das nächste halbe Jahr gehen 39 Prozent der deutschen Anleger von fallenden Aktienmärkten aus. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal 2014. Die Gruppe der Pessimisten setzt sich dabei zusammen aus 29 Prozent, die leicht fallende Kurse erwarten, und zehn Prozent, die von stark fallenden Kursen überzeugt sind. Gestiegen ist auch der Anteil der Befragten, die mit wenig Veränderung an den Aktienmärkten rechnen: Glaubten im Vorquartal 31 Prozent an gleichbleibende Börsennotierungen, sind es aktuell 36 Prozent. Im Gegenzug nehmen die optimistischen Stimmen von 24 Prozent auf 19 Prozent ab und sinken auf den niedrigsten Wert seit dem dritten Quartal 2012. „Nach den positiven Entwicklungen der letzten Jahre verwundert es wenig, dass Anleger mit Blick nach vorne langsam nervöser werden. Das ändert aber nichts an der Notwendigkeit im Niedrigzinsumfeld, eine ausgewogene Vermögenstruktur zu verfolgen“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Diversifizierte Lösungen, die in möglichst viele Anlageklassen investieren, seien etwa ein sinnvoller Weg zu mehr Rendite, ohne zu viele Risiken einzugehen.

Die Mehrheit der Deutschen erwartet eine gleichbleibende Wirtschaftsentwicklung im nächsten halben Jahr

Die gesamtwirtschaftliche Lage wird in diesem Quartal schwächer beurteilt. 52 Prozent der Befragten rechnen mit einer konstanten Situation auf Sicht von sechs Monaten. Das sind sieben Prozentpunkte weniger im Vergleich zur letzten Erhebung. Auch der Anteil der optimistischen Anleger nimmt ab: Zwölf Prozent erwarten eine wirtschaftliche Erholung im Land. Im Vorquartal waren es 22 Prozent.Entsprechend verdoppelt sich die Zahl der Pessimisten von 18 auf 36 Prozent. Dabei rechnet die Gruppe der 50- bis 59-Jährigen mit 44 Prozent am ehesten mit einem konjunkturellen Abschwung. Unter den 20- bis 29-Jährigen sind es 35 Prozent und unter den 30- bis 39-Jährigen sowie den 40- bis 49-Jährigen jeweils 33 Prozent.

Die Einschätzung der eigenen finanziellen Situation bleibt unverändert

Unterdessen entwickelt sich die Beurteilung der eigenen finanziellen Verhältnisse seit Beginn der Erhebung im Jahr 2001 relativ konstant und unabhängig von Ereignissen am Aktienmarkt sowie der Konjunkturaussichten der Anleger. In diesem Quartal etwa bleibt die Einschätzung der finanziellen Situation exakt auf dem Niveau der letzten Befragung. Zwei Drittel (67 Prozent) rechnen demzufolge weiterhinmit keiner Veränderung in den nächsten sechs Monaten. Von einer Verbesserung gehen 22 Prozent aus, von einer Verschlechterung 11 Prozent. Hier gilt: Je jünger die Befragten, desto zuversichtlicher sind sie: 44 Prozent im Alter von 20 bis 29 Jahren glauben, dass sich ihre finanzielle Situation bessert. Unter den 30- bis 39-Jährigen sind es 27 Prozent und unter den 50- bis 59-Jährigen lediglich 13 Prozent. „Das insgesamt positive Bild in Bezug auf die eigenen Finanzen darf allerdings nicht den Blick auf den Handlungsbedarf in der Geldanlage verstellen“, sagt Gay. Hier gelte es die Sicht von der kurzfristigen Skepsis auf das Wesentliche zu lenken, den langfristigen Anlageerfolg. „Dabei ist es für Anleger nach der jüngsten Leitzinssenkung wichtiger denn je, ihre bisherigen Anlageformen zu überprüfen. Denn nur wer bereit ist, im derzeitigen Umfeld ein vernünftiges Verhältnis zwischen Chancen und Risiken bei der Geldanlage einzugehen, wird sein Vermögen mehren und seinen Wohlstand sichern“, betont der für das Privatkundengeschäft zuständige Geschäftsführer.

Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Für das dritte Quartal erhob Forsa die Daten vom 6. bis 15. August 2014. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.

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