Investmentfonds

„Indien steigt wie ein Phönix aus der Asche“

Der britische Vermögensverwalter LGIM sieht den Subkontinent dank niedriger Ölpreise und eingeleiteter Strukturreformen auf stabilem Wachstumskurs.Das laufende Jahr wird angesichts der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele Emerging Markets zu einer Herausforderung. Indien sticht jedoch in diesem Zusammenhang positiv heraus, denn die Wirtschaft des Landes ist stabil und wird 2015 zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt gehören. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten des britischen Asset-Managers Legal & General Investment Management (LGIM).

„Nur wenige Länder haben in den vergangenen zwei Jahren eine so dynamische und beeindruckende Wende geschafft“, sagt Brian Coulton, Emerging-Markets-Stratege bei LGIM. „Indien hat dabei zwar von einigen ökonomischen Entwicklungen profitiert, auf die es selbst keinen Einfluss hat. Allerdings sollte dabei nicht übersehen werden, dass die Fortschritte in den volkswirtschaftlichen Rahmendaten auch einer besseren Wirtschaftspolitik zu verdanken sind.“ So hat das Land Coulton zufolge unter anderem die Zügel in der Fiskalpolitik angezogen und Subventionen im Agrarsektor, die für zusätzlichen Inflationsdruck gesorgt haben, zurückgefahren. Als Folge davon ist sowohl das Defizit in der Steuerbilanz als auch die Staatsverschuldung jeweils gemessen am Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesunken. „Zudem haben sich die geldpolitischen Rahmenbedingungen zum Teil dramatisch verbessert“, beobachtet der LGIM-Experte und gibt einen optimistischen Ausblick: „Alles in allem bieten diese Veränderungen die Grundlage dafür, dass die indische Volkswirtschaft mittelfristig mit einer Rate von sieben bis acht Prozent wachsen sollte.“ Gleichzeitig warnt er jedoch vor überzogenen Erwartungen. „Die eingeleiteten Strukturreformen sind zwangsläufig ein langsamer und komplexer Prozess. Aber die Chancen sind hoch, dass damit wirkliche Veränderungen umgesetzt werden, die sich am Ende auch auszahlen“, so Coulton.

Noch vor zwei Jahren war die wirtschaftliche Lage des Landes besorgniserregend. Die Rupie gehörte Mitte 2013 zu den schwächsten Währungen weltweit. Ein wachsendes Defizit in der Kapitalbilanz, sinkende Fremdwährungsreserven, eine hohe Inflationsrate und nicht zuletzt ein schwaches Wirtschaftswachstum machten das ehemals aufstrebende Indien zu einem ernsthaften Wackelkandidaten in der Weltwirtschaft. „Der Kontrast zur heutigen Situation könnte größer kaum sein“, sagt Coulton. „Die Rupie ist eine der wenigen Währungen, die seit vergangenem Oktober vergleichsweise stabil geblieben ist gegenüber dem Dollar, während viele andere Währungen an Wert verloren haben.“ Zweifellos hat Indien dabei von einigen zufallsbedingten Faktoren profitiert. Dazu gehört vor allem der massive Rückgang der Ölpreise. Nach Angaben Coultons haben sich in der Folge davon die monatlichen Ausgaben für die Ölimporte von 14 Milliarden Dollar im September 2014 auf 7 Milliarden Dollar Anfang 2015 annähernd halbiert. Gleichzeitig ist das Defizit in der Handelsbilanz um etwa den gleichen Betrag zurückgegangen. Der Preisrückgang beim Öl hat nach Beobachtung von Coulton nicht nur den Inflationsdruck gemindert, sondern gleichzeitig auch dazu geführt, dass die Regierung weniger Subventionen für Diesel, Kerosin und Flüssiggas zahlen musste. „Aber es wäre ungerecht, wenn man behaupten würde, dass der Turnaround zum großen Teil nur auf Glück zurückzuführen ist“, betont der Schwellenländer-Experte. „Denn erstens sind durch eine Reihe wirtschaftspolitischer Maßnahmen die Ungleichgewichte in den volkswirtschaftlichen Gesamtbilanzen abgebaut worden. Und zweitens hat der Regierungswechsel nach den Wahlen im Mai vergangenen Jahres die Aussichten für erfolgreiche Umsetzung von wachstumsfördernden Strukturreformen deutlich verbessert.“

 

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