Insgesamt gebe es in Deutschland rund 1.500 Hidden-Champions: „Angesichts dieser Vielfalt ermöglicht uns das Nebenwertesegment die Alpha-Generierung gegenüber dem Vergleichsindex der Standardwerte“, betont Maslowski. Wie groß der Markt für interessante Nebenwerte in Deutschland ist, zeigt der internationale Vergleich: In den USA gibt es nur 370 „Hidden Champions“, in Japan nur 220 und in dem Vereinigten Königreich nur 67 dieser Unternehmen.
„Die Entwicklung des deutschen Aktienmarktes wird seit April von großer Risikoaversion der Investoren geprägt“, sagt Maslowski. Vor diesem Hintergrund achteten Investorenvor allem auf makroökonomische Faktoren. Vor allem zwei Faktoren prägten den Aktienmarkt: Zum einen die Euroaufwertung seit April und die Sorgen um die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Beides könne gerade für den deutschen Automobilsektor belastend wirken. „Der starke Euro überraschte viele Marktteilnehmer. Zudem erhält der deutsche Export durch die Währungsaufwertung ordentlichen Gegenwind“, erklärt der Fondsmanager. Für Anleger bedeute dies nach einer generellen Faustregel: Wenn der handelsgewichtete Euro um zehn Prozent aufwerte, dann schrumpfe der erwartete Gewinn je Aktie im Dax ebenfalls um etwa zehn Prozent.
Davide Marchesin: Versicherer könnten von US-Zinserhöhung profitieren, Geschäft von UK-Banken leidet unter zunehmendem Wettbewerb durch neue Player
- Die bevorstehende Zinserhöhung der US Federal Reserve gewinnt als dritter Haupttreiber neben der wirtschaftlichen Entwicklung in China und der EZB-Geldpolitik für die Kursentwicklung im Finanzsektor an Bedeutung
- Europäische Banken profitierten zuletzt von der EZB-Geldpolitik; global agierende Finanzdienstleister litten unter der Krise in den Schwellenländer
- Der Portfoliomanager des GAM Star (Lux) – Financials Alpha bereitet sich auf US-Zinserhöhung von 0,25 bis 0,5 Prozentpunkte in den kommenden sechs Monaten vor
- Langfristig dürften Versicherer von steigenden US-Zinsen profitieren, während das US-REITS vor Probleme stellen dürfte
- Davide Marchesin hält Long-Positionen in europäischen Banken, vor allem in italienischen Geldhäusern
- Bei UK-Banken ist der Manager short positioniert, da unter anderem der Wettbewerb durch neue Anbieter wie Virgin Money zunimmt, was sowohl die Margen im Einlagen- wie Kreditgeschäft belasten dürfte.