Größere Emissionen erwartet Kerschner vor allem im deutschen Pfandbriefmarkt, in dem mehr und mehr Papiere mit Mehrfamilienobjekten unterlegt werden dürften. „Weniger als die Hälfte aller deutschen Haushalte wohnt in den eigenen vier Wänden. Das ist eine der niedrigsten Eigentumsraten in den entwickelten Volkswirtschaften“, stellt der Janus-Mann fast. Der überwiegende Teil mietet stattdessen eine Wohnung, was im Ergebnis dazu führt, dass alte Objekte einen vergleichsweise hohen Marktwert haben. Ein Abriss und anschließender Neubau lohnt sich daher in vielen Fällen wirtschaftlich gesehen nicht. Folge: „Viele Entwickler konzentrieren sich auf Bestandsobjekte im Sekundärmarkt statt auf Neubauten“, beobachtet Kerschner.
Aus Sicht der Investoren bieten dem Analyst zufolge vor allem die in den Niederlanden und Großbritannien aufgelegten Hypothekenanleihen Sicherheit – und zwar auf zweierlei Weise. „Zum Einen hat der Anleihegläubiger in diesen Ländern vollen Zugriff auf das Vermögen des Hypothekenschuldners, sollte dieser seine Zins- und Tilgungszahllungen einstellen“, erklärt Kerschner, „das geht sogar soweit, dass das Einkommen des Schuldners gepfändet werden kann.“ Im Ergebnis führt das dazu, dass die Ausfallraten dieser Papiere vergleichsweise niedrig sind. Dazu kommt zum Zweiten, dass die meisten Covered Bonds durch eine Bank emittiert werden. „Die haftet dann zusätzlich zur Immobilienbesicherung mit ihrer Bonität und ihrem Vermögen dafür, dass Zins und Tilgung geleistet werden“, so Kerschner.