Investmentfonds

Investitionen in Schwellenländer – Richtige Risikoeinschätzung als Erfolgsfaktor

Anleger haben in den letzten Jahren viel Geld in Schwellenländer, die sogenannten Emerging Markets, investiert, um sich so Alternativen zu den niedrigen Renditen an Kapitalmärkten der Industrienationen zu erschließen oder ihr Aktienportfolio breiter zu diversifizieren. Ein Blick auf die Rahmendaten zeigt, das dieser Schritt berechtigt erscheint, denn aufgrund des höheren Wirtschaftswachstums, der niedrigen Verschuldungsquote und dem stabilen Binnenkonsum, erscheinen viele dieser Länder für Investitionen deutlich attraktiver als die Industrienationen. Zudem erhalten Rentenanleger in diesen Ländern eine höhere Verzinsung als in den Industrienationen.

Zusätzlich muss im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere auch das Risiko von Zinsänderungen berücksichtigt werden. Denn wie bei allen Anleihen, kann ein Zinsanstieg auch bei Rentenpapieren aus den Schwellenländern ebenso zu Kursverlusten führen, wie die Ausweitung der Risikoprämie, dem sogenannten Spread, den diese Anleihen im Vergleich zu Papieren aus den Industrienationen aufweisen.

Da es keine verlässliche Methode zur Einschätzung des Ausmaßes dieser Verluste gibt, ist es gerade bei Investitionen in Schwellenländern wichtig, dass die Anleger ihre Verluste begrenzen und erst dann wieder in einen Markt einsteigen, wenn sich die Gesamtsituation beruhigt hat und sich die ökonomischen Aussichten wieder beurteilen lassen.

Ein weiterer Faktor der sich oftmals nicht vorhersehen lässt sind Kapitalverkehrskontrollen. Mit diesem in der Vergangenheit schon häufiger eingesetzten Mittel will die Regierung das Abfließen von Geldern aus dem jeweiligen Land verhindern. Kommt es zu so einem Schritt, können Investoren ihre Titel zwar noch verkaufen, aber das Geld nicht mehr aus dem Land abziehen, beziehungsweise in eine andere Währung tauschen. Da diese Maßnahmen teilweise sehr lange anhalten können, sollten Investoren ihr Geld bei dem aufkommen entsprechender Gerüchte schnell aus dem entsprechenden Land abziehen.

Risiken beurteilen – Chancen einschätzen

Insgesamt betrachtet erfordern alle Arten von Investitionen in Schwellenländer, aufgrund der immer wieder aufkommenden Unsicherheiten und den daraus resultierenden Kursschwankungen, von den Anlegern eine erhöhte Risikobereitschaft. Bei der Beurteilung der einzelnen Märkte und Investments sollten sich Anleger nicht von der Wertentwicklung der Vergangenheit beeinflussen lassen, da diese durch externe Effekte, wie beispielsweise starke Mittelzuflüsse in ein enges Marktsegment, verzerrt sein kann. Vielmehr kommt es bei der Analyse darauf an, das politische Umfeld und die Wachstumsaussichten richtig einzuschätzen, um erfolgreich in Schwellenländern zu investieren. Ebenso müssen Anleger in Emerging Markets bereit sein auftretende Verluste durch den Verkauf der entsprechenden Investments rigoros zu begrenzen, um ihr Kapital zu schützen. Bei der Auswahl der richtigen Unternehmen oder Anleihen aus Schwellenländern können Anleger auf Investmentfonds mit einem erfahrenen Fondsmanager setzen. Die Kauf beziehungsweise Verkaufsentscheidung müssen sie jedoch selbst treffen.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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