Oft übersehene Risikofaktoren
Trotz dieser guten Rahmendaten gibt es gerade in den Emerging Markets viele Risiken, die bei einer Fokussierung auf Wachstumskennzahlen ausgeblendet werden. Zu diesen Risiken zählen insbesondere politische Faktoren, die von außen oftmals nur schwer beurteilt werden können. So zeigen beispielsweise die aktuellen Geschehnisse in der Türkei, dass die politische Stimmung in diesen Ländern schnell kippen kann, wodurch sich die Rahmenbedingungen stark verändern können. Die durch solche Vorkommnisse ausgelöste Verunsicherung der Investoren, führt im Regelfall zu Wertpapierverkäufen und in der Folge zu Verlusten an den Kapitalmärkten.
Ähnlich verhält es sich auch bei einer unerwarteten Verschlechterung der Zukunftsaussichten. Denn aufgrund der teilweise sehr ambitionierten Bewertungen von Unternehmen aus den Schwellenländern reagieren deren Preise häufig sehr stark auf externe Faktoren wie eine mögliche Eintrübung der Konjunkturaussichten oder eine Abschwächung des allgemeinen Konsumklimas.
Ein weiterer Faktor der bei Investitionen in Schwellenländern oftmals übersehen wird, ist die Entwicklung der lokalen Währung im Verhältnis zur Anlegerwährung. Denn eine Währung kann sich trotz positiver lokaler Rahmendaten im Vergleich zu anderen Währungen negativ entwickeln. Die Auswirkungen von möglichen Währungsverlusten werden dabei oft unterschätzt. Insbesondere im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere führt schon eine relativ kleine Veränderung des Wechselkurses oftmals dazu, das Anleger, die ihre Wertentwicklung in einer Hartwährung (Euro, US-Dollar, etc.) berechnen, Verluste erleiden.