Auf seitens der Anleger und Investoren scheint nahezu eine unbekümmerte Haltung zu herrschen. Daraus ergibt sich, dass die klassische Versicherungsfunktion des Metalls in Vergessenheit gerät. Doch nachdem der bisherige Höchstpreis des Godes erreicht wurde, haben die geopolitischen Konflikte weiterhin eher zugenommen als das Gegenteil. Betroffen sind politisch instabile Länder wie Syrien, Ukraine, Afghanistan, Irak, Libyen und Ägypten, aber Pakistan könnte sich potentiell auch einreihen. Doch in den westlichen Aktien- und Rentenmärkten werden die belastenden Faktoren nicht gesehen und der Trend geht zur liquiditätsgetriebener Einseitigkeit. Eine ausreichende Rendite ist das Entscheidungsmerkmal für Investoren im Bereich der festverzinsten Anleihen. Die Versuche der EZB diese Entwicklung zu verändern, haben keinen großen Erfolg gehabt. Die vergangenen Zinssenkungen, welche für Goldkäufer reduzierte Opportunitätskosten in Form entgangener Zinserträge ausmachten, sollten so dem Goldpreis Aufschwung verleihen. Jedoch sind diese Zinskosten derzeitig so gering, dass von Einfluss nicht mehr die Rede sein kann. Damit Gold seiner stabilen Handelsspanne zwischen 1180 und 1420 US-Dollar, welche einen Bewegungsraum von etwa minus 5 bis plus 10 Prozent vom aktuellen Preisniveau ermöglicht, entfliehen kann, muss ein kräftiges Wachrütteln der Investoren getätigt werden. Aufgrund der Bewegungsmöglichkeit ist ein zeitnaher Einstieg sinnvoll, wenn der Wertzuwachs des Metalls gesucht wird. Ein Goldinvestment sichert vor Willkür im Bereich der Währungs- und Geldpolitik, da Gold zwar eine Währung ist, aber nicht einfach nach Belieben vermehrt werden kann.
Goldsicherung
Bereits seit einiger Zeit sind keine größeren Ab- oder Zuflüsse bei den großen Gold-ETF zu bemerken. Durchaus ausgeglichener zeigt sich der Terminmarkt, welcher noch im letzten Jahr zahlreiche Marktteilnehmer auf Verkäuferseite hatte. Ein Grund für den fehlenden Impuls ist China, der Rekordimporteur von Gold in letzten Jahr zeigt sich derzeitig viel zurückhaltender. Lediglich Indiens neue Premierminister Narendra Modi könnte für einen neuen Schwung sorgen, da er ankündigte die Importrestriktionen für Gold wieder zu beheben.