Die vier größten Publikums-Immobilienfonds (Big Four: Commerz Real, Deka/Westinvest, RREEF und Union Investment) sind marktbestimmend. Die daraus resultierenden acht Publikumsfonds haben jährlich Renditen von 1,9 und drei Prozent verzeichnen können. Entscheidend scheint ein stabiler Vertriebskanal zu sein um Mittelflüsse zu sichern, was die Big Four durch ihre gemeinsame Eigenschaft erfüllen, denn alle sind Tochtergesellschaften von großen Geldinstituten. In Jahr 2012 konnten sie mehrheitlich gute Mittelzuflüsse vermerken. Für 1,9 Milliarden Euro konnte Deka Immobilien zwölf neue Objekte ankaufen, mit Nettozuflüssen von etwa 740 Millionen Euro. Einen Mittelzufluss von zwei Milliarden Euro konnte Union Investment begrüßen. Für die offenen Immobilienfonds Grundbesitz Global und Grundbesitz Europa konnte RREEF neun Objekte erwerben, für rund 629 Millionen Euro. Die Tendenz der Kundennachfrage steigt wieder an, die steigende Anzahl von Neuanlegern der offenen Immobilienfonds zeugen davon, aber auch Drittvertriebe sind wieder interessierter. Der Umgang mit dem Vertrieb von offenen Immobilienfonds muss überdacht werden. Die Sprache sollte nicht mehr von risikolosen Investitionen sein, vielmehr soll die Aufklärung intensiviert werden, genauso wie eine angemessene Diversifikation. Unter diesen Prämissen bleiben offene Immobilienfonds weiterhin attraktiv.
Krise kürt Gewinner
In letzten Jahren forderte eine regelrechte Welle von Schließung und Abwicklung bei insgesamt zehn Publikumsfonds wegen Liquiditätsproblemen den Niedergang. Bereits gefestigte, große Fonds konnten der Krise trotzen und mussten auch keine Abstriche beim Vertrauen der Kunden machen. In den noch bestehenden Publikumsfonds sind circa 54 Milliarden Euro investiert. Die Belastungskrise zwang die Fonds ihre Stabilität unter Beweis zu stellen, was natürlich nicht alle Fonds erfolgreich bewerkstelligen konnten.