Ein stabilisierender Effekt zeigt sich beispielsweise bei einem rückwärtsgerichteten Blick auf den US-Markt in der Zeit von 1950 bis 2014. Sowohl während inflationärer als auch deflationärer Marktphasen haben amerikanische Dividendenstrategien den vergangenen 64 Jahren bessere Ergebnisse als der breite US-Markt erzielt. Zudem konnten Ausschüttungen Kursverluste durch einen positiven Beitrag zum MSCI Europe seit 1970 über rollierende fünf Jahres-Zeiträume ausgleichen oder zumindest abmildern. Im internationalen Vergleich überzeugten europäische Unternehmen im vergangenen Jahr mit hohen Dividendenrenditen von durchschnittlich 3,3 Prozent im MSCI Europe. Über den Zeitraum der letzten 45 Jahre setzt sich die Gesamtrendite bei europäischen Unternehmen zu durchschnittlich 60 Prozent aus der Wertentwicklung des Unternehmens und zu 40 Prozent aus den ausgeschütteten Unternehmensgewinnen zusammen.
Expansive Geldpolitik positiv für Dividendentitel
Jörg de Vries-Hippen, Portfoliomanager des Allianz European Equity Dividend, sieht Dividendentitel gerade vor dem Hintergrund der expansiven Geldpolitik im Vorteil: „Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) mit den letzten geldpolitischen Maßnahmen sowohl Wirtschaftswachstum als auch das Inflationsziel von 2 Prozent in Europa erreicht, sind Anleger mit Dividendenaktien optimal aufgestellt. Durch ihren defensiven Charakter bieten sie eine wichtige Kombination aus relativ hoher Dividendenrendite, historisch niedriger Kursvolatilität und Inflations- bzw. auch Deflationsschutz.“ Angesichts der verschiedenen geopolitischen Risiken wie dem andauernden Ukraine-Konflikt dürfte der Weg in Europa holprig und mit Kursrücksetzern an den Börsen verbunden bleiben. Nach de Vries-Hippen heben sich Dividendenaktien jedoch gerade in diesem Umfeld positiv ab: „In unsicheren Zeiten haben Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen eindeutige Vorteile. Sie verfügen über überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalquoten und stabile Kapitalströme, so dass sie dem Vertrauen ihrer Investoren in Form von stabilen Ausschüttungen gerecht werden können – vor allem in Zeiten, wenn es darauf ankommt.“
Im ersten Quartal 2015 erwartet de Vries-Hippen leichten Kurs-Rückenwind für europäische Aktien, da der schwache Euro sich positiv auf den Export auswirken dürfte. Eine steigende Nachfrage und steigende Euro-Gewinne sollten sich insgesamt konjunkturfördernd auswirken. In Deutschland erwartet er zudem eine günstige Entwicklung, was die Auswahl an Dividendenaktien betrifft: “In deutschen Unternehmen wird umgedacht. Weniger Akquisitionen zugunsten höherer und zuverlässiger Dividendenzahlungen führen dazu, dass immer mehr unsere hohen Qualitätserwartungen erfüllen können. Überdurchschnittliche Standards konnten bisher vor allem Versicherungen setzen”, meint de Vries-Hippen. Im Vergleich zu 0,8 Prozent Zinsen bei 10-jährigen Bundesanleihen überzeugten deutsche Aktien im vergangenen Jahr mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 2,8 Prozent.
Konzentration auf ausgewählte Aktien bringt Performance-Vorteile
Neben soliden Bilanzen, stabilen Einkommensströmen und tragfähigen Geschäftsmodellen ist für de Vries-Hippen die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen bei der Aktienselektion ausschlaggebend. „Wir konzentrieren uns nur auf die Unternehmen, die kontinuierlich eine marktüberdurchschnittliche Dividendenrendite zahlen. Diese Fokussierung auf Qualität und Rendite ist die Grundlage der beständigen Outperformance des Fonds. Eine breitere Streuung würde die durchschnittliche Dividendenrendite in Höhe von über fünf Prozent schnell verwässern”, erklärt der Portfolio Manager des Allianz European Equity Dividend das Konzept. Die Investment-Entscheidungen basieren auf dem hauseigenen Research von Allianz Global Investors. Insgesamt befinden sich aktuell 42 Titel im Portfolio. Die Kennziffer des Active-Shares, die eine Abweichung des Fondsportfolios vom Vergleichsindex (MSCI Europe Total Return) misst, beträgt per 31.1.2015 knapp 84 %.