Denn rund 40% der Guthaben sind in niedrig verzinsten Spareinlagen investiert, noch einmal fast genauso viel steckt in kaum renditeträchtigeren Versicherungsprodukten. Lediglich knapp 10% des Vermögens entfallen auf Aktien oder Aktienfonds, wobei sechs von sieben Bundesbürgern über 14 Jahren überhaupt nicht in dieser Anlageklasse investiert sind. Viele Deutsche haben der Börse in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt. Hohe Kursverluste durch Investments in die „Volksaktie“ Deutsche Telekom, der Zusammenbruch des neuen Marktes oder heftige Schwankungen nach der Lehman-Pleite haben dazu geführt, dass Viele die Aktienmärkte nur noch als Casino wahrnehmen. Doch Aktien sind alles andere als Teufelszeug. Wer seit Beginn des DAX im Sommer 1988 für die nächsten 26 Jahre investiert blieb, konnte sich über eine jährliche Rendite von mehr als 9% freuen, aller Krisen und zwischenzeitlicher Kursverluste zum Trotz. Dieses Ergebnis erzielte keine andere Anlageklasse auch nur annährend. Dies kommt nicht von ungefähr, denn viele deutsche börsennotierte Unternehmen sind hochspezialisierte Weltmarktführer, die zum Teil seit vielen Jahrzehnten jeglichen Krisen strotzen und sich häufig genug mehrheitlich im Besitz klug agierender Familien befinden. Es spricht wenig dagegen, dass sich diese Erfolgsgeschichte auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten fortsetzen wird. Privatanleger können bereits mit kleinen Investitionsbeträgen in Aktienfonds oder Aktienfondssparpläne von dieser Entwicklung profitieren. Damit streuen sie ihr Risiko über eine Vielzahl von Einzelaktien, überlassen die Auswahl erfahrenen Profis und müssen sich nicht vor realen Vermögensverlusten in Folge der Niedrigzinsen fürchten.
Wolfgang Zinn