Investmentfonds

Aktien: Technische Korrektur oder Beginn eines Bärenmarktes

Nach den volatilen Preisbewegungen und den zum Teil dramatischen Kursverlusten der letzten Wochen stellt sich für den Anleger die Frage, wie die Lage fundamental und börsentechnisch einzuschätzen ist. Befindet sich die Welt am Vorabend einer globalen Abkühlung mit vereinzelten Rezessionen in einigen Ländern oder handelt es sich vielmehr um eine technische Korrektur, die durch Panikverkäufe verunsicherter Privatanleger vor allem von ETF’s der verschiedenen Anlagekategorien und der systemischen Veränderungen der Handelsgepflogenheiten an den Aktienbörsen ausgelöst worden ist? Der dramatische Preisverfall zu Beginn der Wallstreeteröffnung am Montag, dem 24. August, hat einmal mehr vor Augen geführt, dass solche technischen Verwerfungen in Verbindung mit dem Computer gesteuerten algorithmischen Wertpapierhandel auch in Zukunft zu dann noch dramatischeren Kursabstürzen führen kann.

Ob die heutigen gesetzlichen und organischen Maßnahmen aller Börsenaufsichtsorgane ausreichend sind, werfen wieder einmal Zweifel auf und sollten jetzt dringend von der Politik auf ihre nachhaltige Tragfähigkeit überprüft werden.

Aus der heutigen Sicht spricht einiges für das Letztere, obwohl nicht zu leugnen ist, das viele volkswirtschaftliche Teilbereiche zurzeit nicht mehr im Lot sind. Viele Anleger glauben, dass es deshalb in den nächsten Quartalen zu globalen konjunkturellen Verwerfungen kommen könnte. Wir wissen aber seit der Finanzkrise von 2008 auch, dass die westlichen Regierungen zusammen mit ihren Zentralbanken, und dazu gehören auch China und Japan, bisher alles Erdenkliche getan haben und auch in Zukunft tun werden, ihre Volkswirtschaften auf dem Wachstumspfad zu halten, um die noch heute bestehenden Verwerfungen aus der Finanzkrise von 2008 zu überwinden. Das letzte Beispiel hat China gerade gegeben. Aus diesen Gründen befinden sich die wichtigen Volkswirtschaften zurzeit wohl eher in einer Wachstumsdelle als am Vorabend einer Rezession.

Vor dem Hintergrund einer länger als bisher angenommenen Periode deflationärer Tendenzen sind die Spielräume für baldige Zinserhöhungen vor allem in den USA wieder enger geworden. Das schützt zwar den in westlichen Staatsanleihen investierenden Anleger vor größeren Kursverlusten, bietet ihm aber bei den heutigen Renditen kein attraktives nachhaltiges Investmentumfeld. Auf längere Sicht und vor dem Hintergrund einer sich in den nächsten Quartalen wieder verbessernden Weltwirtschaft führt also wieder kein Weg an Anlagen in Aktien vorbei, zumal sich das fundamentale Bewertungsumfeld durch die letzten Kursverluste wesentlich verbessert hat.

Gleichwohl, es ist bisher zu viel Porzellan an den Börsen zerschlagen worden, als dass die Märkte morgen wieder zur Tagesordnung übergehen werden. Zunächst müssen die Märkte über eine Zeit hinweg erst einmal repariert werden, bevor das allgemeine Anlegervertrauen an die Kapitalmärkte zurückkehrt. Dann sollte sich wieder das Fenster für gute Einstiegsmöglichkeiten in Aktien öffnen. Goldminenaktien sind auch weiterhin keine Anlagealternative, weil die meisten Minengesellschaften, wie schon nach 1979, wieder total überschuldet sind und auf lange Zeit um ihr finanzielles Überleben kämpfen müssen.

Frank Zinnecker

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