Dag Rodewald
Head Passive & ETF Specialist Sales Deutschland & Österreich bei UBS.
Weltweit sind inzwischen mehr als 5 000 ETFs gelistet. Sind angesichts dieser Produktfülle überhaupt noch echte Innovationen möglich?
Dag Rodewald: Auf jeden Fall. Es gibt nach wie vor innovative neue ETFs. Nehmen Sie nur den Bereich der nachhaltigen Investments. Hier zeigt sich immer deutlicher, dass ETFs sich ideal eignen, um regelbasiert und zugleich verantwortlich in Bezug auf Kriterien des Umweltschutzes, des gesellschaftlichen Fortschritts und guter Unternehmensführung zu investieren. Wir als europaweit führender Anbieter nachhaltiger ETFs reagieren auf diese Entwicklung, indem wir uns beim Ausbau unserer Produktpalette von den Wünschen unserer Kunden leiten lassen.
Wie sehen diese Wünsche aus?
Dag Rodewald: Sie verändern sich natürlich im Zeitablauf. Vor einigen Jahren ging es vielen Anlegern darum, mithilfe nachhaltiger ETFs gezielt in die Aktienmärkte einzelner Regionen zu investieren. Später kamen der Wunsch nach verantwortlichen Investments in Anleihen und das Bedürfnis nach Währungssicherung hinzu. Inzwischen zeigt sich, dass auch das nachhaltige Anlageuniversum sich immer weiter ausdifferenziert.
„ETFs sind ideal um regelbasiert und verantwortlich zu investieren.“
Woran machen Sie das fest?
Dag Rodewald: Nehmen Sie zum Beispiel den neuen UBS ETF (IE) Global Gender Equality UCITS ETF. Er ermöglicht es Anlegern, gezielt in 100 global führende Unternehmen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter zu investieren. Ermittelt wird der Stand der Gleichberechtigung anhand von Kriterien wie dem Geschlechterverhältnis unter den Führungskräften und in der Gesamtbelegschaft, fairen Bedingungen in Bezug auf die Bezahlung und die Work-Life-Balance oder Maßnahmen zur Förderung von Gleichberechtigung. Durch klare Regeln stellt der zugrundeliegende Index außerdem sicher, dass Aktien aus bestimmten Branchen wie etwa der Waffen- und Glücksspielindustrie ausgeschlossen, und alle enthaltenen Titel hinreichend liquide sind.
Daneben hat UBS zuletzt eine Reihe weiterer Nachhaltigkeits-ETFs aufgelegt.
Dag Rodewald: Genau. Interessant für viele Investoren dürfte der UBS ETF (IE) MSCI ACWI Socially Responsible hedged EUR UCITS ETF sein. Er bildet die Entwicklung von Large- und Mid-Cap-Aktien mit herausragenden Nachhaltigkeitsratings aus 23 Industrienationen und 24 Schwellenländern ab. Die ganze Welt in einem nachhaltigen ETF sozusagen.
Was verbirgt sich hinter dem ebenfalls neuen UBS ETF (IE) MSCI ACWI ESG Universal UCITS ETF?
Dag Rodewald: Ebenfalls ein interessantes Konzept – und damit wären wir wieder beim Thema Innovation. Bei diesem ETF geht es darum, gezielt Aktien aus dem umfassenden Index MSCI ACWI herauszufiltern, die Nachhaltigkeitskriterien genügen und zudem eine positive Tendenz in dieser Hinsicht aufweisen. Ein Schwerpunkt liegt aber zugleich auf einer möglichst geringen Abweichung vom Mutterindex – die Nachhaltigkeitskriterien sind daher etwas weniger streng als bei unseren ETFs auf die MSCI-SRI-Indizes.
Vielen Dank für das Gespräch.