Die Ergebnisse hängen jedoch von der Auswahl der richtigen Manager und Unternehmen ab. Daher ist ein durchdachter Ansatz für den langfristigen Erfolg des Portfolios unerlässlich.
Fünf wichtige Faktoren für die Venture-Capital-Allokation
Zum einen sollten Investoren Themen in der Frühphase und aufstrebende Themen priorisieren. Seed- und Series-A-Finanzierungsrunden bieten in der Regel niedrigere Einstiegsbewertungen, ein größeres Innovationspotenzial und ein stärkeres langfristiges Renditepotenzial. Der Erfolg in diesen frühen Phasen hängt davon ab, dass man kontinuierlich die nächsten disruptiven Trends frühzeitig identifiziert und unterstützt, anstatt auf die Gewinner von gestern zu setzen. Vor 10 bis 15 Jahren investierten führende Venture-Capital-Firmen beispielsweise stark in damals noch neue Themen wie soziale Netzwerke, Cloud Computing und SaaS. Diese Themen sind inzwischen weitgehend ausgereizt, und das Interesse der Venture-Capital-Investoren hat sich auf neue Bereiche wie generative KI, autonome Fahrzeuge, Weltraumtechnologie, fortschrittliche Therapeutika, Klimatechnologie und vieles mehr verlagert. Durch das Tempo des Wandels können einige der heute angesagten Bereiche schnell an Bedeutung verlieren und Platz für die nächsten Megathemen machen.
Ein weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg von Venture-Capital-Investitionen ist die Qualität der Venture-Capital-Manager und der Deals, zu denen man Zugang erhält. Ein Investor sollte daher seine primären Fondsengagements auf hochkarätige Venture-Capital-Fonds ausrichten – also solche mit einem nachweislichen Track Record bei der Identifizierung und dem Aufbau erfolgreicher Unternehmen. Ergänzend sollten auch ausgewählte aufstrebende Venture-Capital-Manager in Betracht gezogen werden, die das Potenzial haben, sich zu den Top-Adressen von morgen zu entwickeln. Viele neue Venture-Capital-Fonds werden von erfahrenen Investoren gegründet, die aus Blue-Chip-Unternehmen hervorgegangen sind, oder von erfolgreichen ehemaligen Unternehmern, die in den Investmentbereich einsteigen.
Ebenso sollte man mehrere Investitionswege in Betracht ziehen, die über Primärfondsinvestitionen hinausgehen. Insbesondere Investitionen über Sekundärmärkte und Co-Investitionen können das konzentrierte Engagement in den vielversprechendsten und am schnellsten wachsenden Startups erhöhen und die Gesamteffizienz des Kapitaleinsatzes verbessern. Jeder Weg spielt eine unterschiedliche Rolle im Portfolio.
Zudem sollte intelligent diversifiziert werden. Das funktioniert auf mehreren Ebenen, nämlich hinsichtlich der Anzahl der Investitionen, der Vielfalt der Sektoren und Themen, der Auswahl der Manager sowie der geografischen Streuung. Die Diversifizierungsstrategie sollte also sicherstellen, dass unkorrelierte Renditetreiber im Portfolio zusammenkommen.
Zu guter Letzt sollte man auch in schwierigen Zeiten diszipliniert bleiben. Venture Capital ist eine langfristige, von Natur aus zyklische Anlageklasse, sodass Investoren leicht von Wellen der Euphorie oder Angst mitgerissen werden können. Disziplin ist daher entscheidend.
Der praktische Ratschlag lautet, einen Allokationsplan einzuhalten – beispielsweise durch die Festlegung eines festen Betrags oder Prozentsatzes pro Jahr – und der Versuchung zu widerstehen, nach einem Abschwung drastische Divestments vorzunehmen oder in boomenden Zeiten die Allokationen deutlich zu überschreiten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Investoren das Renditepotenzial von Venture Capital am besten durch Engagements in der Frühphase, einen Fokus auf Qualitätsdichte, intelligente Diversifizierung und diszipliniertes Investieren über Konjunkturzyklen hinweg ausschöpfen. Diese Grundsätze gewinnen im aktuellen Marktumfeld zusätzlich an Bedeutung, wo die Euphorie um KI in starkem Kontrast zu einem mehrjährigen Rückgang des Fundraisings für Venture Capital steht.




