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EZB: Weitere Zinssenkung vor Pause erwartet

Eine kommentierende Analyse von François Rimeu, Senior Market Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung am 5. Juni erneut die Leitzinsen senkt, was die achte Senkung innerhalb eines Jahres wäre. Diese Geldpolitik erfolgt in einem Umfeld moderaten Wachstums und einer nachlassenden Inflation in Richtung des Zwei-Prozent–Ziels.

Unsere Erwartungen:

  • Leitzinsen: Der EZB-Rat dürfte den Einlagensatz, den wichtigsten Referenzzinssatz für die Märkte, um 25 Basispunkte (Bp) auf 2,0 % senken, verglichen mit 4,0 % im Vorjahr.
  • Kommunikation: Die EZB dürfte sich bei ihren Entscheidungen weiterhin auf die Entwicklung der Wirtschaftsdaten stützen. Auf der Pressekonferenz könnte Präsidentin Christine Lagarde unseres Erachtens eine Pause im Juli andeuten, bevor der Kurs im September neu bewertet wird. Die EZB wird wahrscheinlich betonen, dass die Risiken für die Inflationsentwicklung mittelfristig weitgehend ausgewogen bleiben und somit ein vorsichtiger geldpolitischer Ansatz gerechtfertigt ist. Diese Ansicht wurde unlängst von Isabel Schnabel, Mitglied des EZB-Direktoriums und bekannt für ihre strikt „hawkishe“ Haltung, bekräftigt. Darüber hinaus wird erwartet, dass die EZB trotz des Gegenwinds durch Handelsspannungen und Zölle davon ausgeht, dass das Wachstum in der Eurozone robust bleibt und durch steigende Reallöhne und einen starken Arbeitsmarkt gestützt wird – zwei Schlüsselfaktoren, die den Privatkonsum fördern.
  • Wirtschaftsprognosen: In den neuen Projektionen dürfte die EZB ihre Wachstumsprognosen für 2025-2027 im Vergleich zu denen vom März nicht wesentlich ändern: In ihrem Basisszenario rechnete sie mit einem Wachstum von 0,9 % (2025) 1,2 % (2026) und 1,3 % (2027). Was die Inflation betrifft, so dürfte die EZB eine schnellere Annäherung an ihr 2 %-Ziel ab diesem Jahr bestätigen, was durch niedrigere Ölpreise und die Aufwertung des Euro seit den letzten Projektionen begünstigt wird. Diese Faktoren in Verbindung mit dem zunehmenden Wettbewerb mit China bei Industriegütern innerhalb der Eurozone dürften auch die Inflationsprognosen für 2026 und voraussichtlich 2027 belasten, die im März auf 2,0 % bzw. 1,9 % geschätzt wurden. Die Kerninflation dürfte sich im gleichen Zeitraum (2025-2027) bei etwa 2 % stabilisieren.

Zusammenfassend:

Wie allgemein erwartet, wird die Zinssenkung der EZB im Juni ein weiterer Schritt in Richtung neutralerer Geldpolitik sein, während sie gleichzeitig einen vorsichtigen Ansatz auf Basis der Wirtschaftsdaten beibehält.

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