Investmentfonds

Schwarzes Gold? Die Folgen der Turbulenzen am Ölmarkt

Niedriger Ölpreis mit positivem Effekt auf Weltwirtschaft Gewinner Industrieländer Gefahr auf gesellschaftlicher Ebene in einigen Staaten Inflation bleibt niedrig Basisszenario: 65 Dollar je Barrel zum Jahresende Der Ölpreis hat sich 2014 halbiert. Die Folgen dieses Preisrutsches sind weitreichend. Asoka Wöhrmann, Chief Investment Officer der Deutschen Asset & Wealth Management (Deutsche AWM), sagt: „Grundsätzlich sollte der Preisrückgang die Weltwirtschaft erst einmal beflügeln. So dürften die positiven Effekte über erhöhte Konsumausgaben relativ früh greifen, wohingegen die negativen Effekte der rückläufigen Investitionen erst später zu wirken beginnen.“

Allerdings sind laut einer aktuellen Studie der Deutschen Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) die Effekte nicht nur positiv: „Das größte Risiko des niedrigen Ölpreises sehen wir auf gesellschaftlicher Ebene in vom Ölexport abhängigen, aber finanziell und politisch fragileren Staaten“, sagt Wöhrmann. Nicht zuletzt trügen bei vielen ölexportierenden Ländern die Ölexporte einen sehr hohen Anteil zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Neben einem Wirtschaftseinbruch droht Länder wie Kolumbien, Venezuela, Kasachstan, Algerien, Angola, Saudi Arabien, dem Irak sowie dem Oman eine kräftige Schieflage in ihrer Leistungsbilanz. Auf der anderen Seite sind noch vor den Industriestaaten die netto-energieimportierenden Schwellenländer Gewinner des billigen Öls.

Zu den größten Gewinnern dürften neben einigen Fluggesellschaften und den Konsumgüterkonzernen die asiatischen Banken gehören, da in vielen asiatischen Ländern mit dem niedrigen Ölpreis ein wichtiger Kostenblock wegfällt und die Wirtschaft und der Konsum anziehen sollten. Negativ von den direkten Folgen des Ölpreisrückgangs betroffen sind neben den Ölkonzernen selbst und dem Industriegüterbereich vor allem die US-Banken, da sie am stärksten im US-Schieferölgeschäft tätig sind. Im Ölsektor selbst sollte im zweiten Halbjahr 2015 die Übernahmeaktivität deutlich anziehen.

An den Rentenmärkten stehen die Hochzinsanleihen der US-Ölfirmen im Fokus, ebenso wie Investmentgrade-Anleihen großer Ölproduzenten der Schwellenländer. Bei beiden rechnen die Deutsche AWM noch mit weiteren Verwerfungen. Auch auf Länderebene seien diese nicht auszuschließen.

Zudem könnte der Ölpreisrückgang Auswirkungen auf die internationale Geldpolitik haben. Wöhrmann sagt: „Die Zentralbanken gewinnen durch den Preisrückgang an Spielraum. Die Fed könnte ihre Zinswende verschieben, die EZB könnte den niedrigen Ölpreis, der ja für eine geringere Inflation sorgt, als einen weiteren Grund für ihr Programm der ultralockeren Geldpolitik, das so genannte Quantitative Easing, anführen.“

Für klare Aussagen bezüglich der weiteren Preisentwicklung ist es nach Ansicht von Wöhrmann noch zu früh – nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Datengrundlage. Diese werde erst mit der Berichterstattung zum ersten Quartal 2015 bezüglich Investitionskürzungen, Produktionsplänen, Kostendeflation und Margendruck deutlich verbessern. Grundsätzlich geht die Deutsche AWM in ihrem Basisszenario von einer langsamen Erholung des Ölpreises bis auf 65 US-Dollar bis Ende 2015 aus.

 

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