Investmentfonds

Alle Jahre wieder eine Jahresendrallye an den Aktienmärkten?

Die Statistik zeigt, dass die Hoffnung auf steigende Kurse zum Jahresende durchaus berechtigt ist - Vielfältige Gründe für dieses Phänomen Marktkommentar von Timo Carstensen, Senior Portfolio Manager Aktien und Fondsmanager des Aktienfonds Gothaer-Global, stellvertretender Fondsmanager Gothaer Comfort Fonds: Alle Jahre wieder hoffen die Anleger auf eine Jahresendrallye am Aktienmarkt. Aus empirischer Sicht ist die Hoffnung durchaus berechtigt. Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat im Monat Dezember seit 1990 eine durchschnittliche Monatsperformance von 2,62% erzielt. Auch der gegenüber Ausreißern – also extrem guten oder schlechten Monatsrenditen – robustere Median macht mit einer Dezember-Performance von 2,82% Mut. Besonders beeindruckend ist aber das Verhältnis von positiven zu negativen Monatsrenditen (Hit Ratio). In den letzten 24 Jahren (1990 bis 2013) konnte der Deutsche Aktienindex im Dezember in 83% der Fälle eine positive Wertentwicklung verbuchen. Dieser „Dezembereffekt“ ist aber keineswegs auf deutsche Aktien beschränkt. Auch der EuroStoxx50 Total Return Index erwies sich mit einer durchschnittlichen Dezemberperformance von 2,61% (Median 2,52%) und einer Hit Ratio von 79% als ein lohnendes Investment. Der amerikanische S&P500 Total Return Index konnte diese bereits sehr gute Trefferquote mit 87,5% sogar noch überbieten, was allerdings mit einer etwas geringeren Monatsrendite von 1,44% (Median 2,10%) einherging.

Window Dressing und geringe Handelsvolumina

Die Erklärungsansätze für dieses Phänomen, das sicher nicht allein auf die besinnliche Vorweihnachtsstimmung zurückzuführen ist, sind vielfältig. Einige Marktteilnehmer neigen dazu, ihr Portfolio zum Jahresende auf Hochglanz zu bringen, in dem sie Aktien mit einer guten Jahresperformance erwerben und ihre Cash-Bestände deutlich reduzieren, Stichwort „Window Dressing“. Da viele Anleger ihre Investmentaktivitäten im Dezember bereits eingestellt bzw. auf ein geringes Maß reduziert haben und sich schwerpunktmäßig mit dem Kapitalmarktausblick für das nächste Jahr beschäftigen, treffen diese Portfoliomaßnahmen auf ein geringeres Handelsvolumen. Diese Gegebenheit wird häufig insbesondere zur Erklärung der Aktienmarktentwicklung zwischen Weihnachten und Silvester herangezogen, da die urlaubsbedingte Abwesenheit einiger Marktteilnehmer diesen Umstand noch verschärft.

Kaum Unternehmensmeldungen

Begünstig wird die Aktienmarktentwicklung auch durch den im Dezember zu beobachtenden Mangel an Unternehmensmeldungen. Die Berichtssaison für das 4.Quartal und der damit verbundene Ausblick auf das nächste Fiskaljahr wird traditionell erst Anfang Januar von dem amerikanischen Unternehmen Alcoa eröffnet. Im Dezember gibt es dadurch nur sehr wenig kursbeeinflussende Unternehmensmeldungen, die am Aktienmarkt für Gegenwind sorgen können. Vieles spricht dafür, dass letztendlich nicht ein einzelner Faktor ursächlich für den „Dezembereffekt“ ist, sondern vielmehr das Zusammenwirken der verschiedenen Einflussfaktoren. Ob am Aktienmarkt auch dieses Jahr wieder Bescherung ist und sich Anleger über ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk freuen dürfen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

 

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