Window Dressing und geringe Handelsvolumina
Die Erklärungsansätze für dieses Phänomen, das sicher nicht allein auf die besinnliche Vorweihnachtsstimmung zurückzuführen ist, sind vielfältig. Einige Marktteilnehmer neigen dazu, ihr Portfolio zum Jahresende auf Hochglanz zu bringen, in dem sie Aktien mit einer guten Jahresperformance erwerben und ihre Cash-Bestände deutlich reduzieren, Stichwort „Window Dressing“. Da viele Anleger ihre Investmentaktivitäten im Dezember bereits eingestellt bzw. auf ein geringes Maß reduziert haben und sich schwerpunktmäßig mit dem Kapitalmarktausblick für das nächste Jahr beschäftigen, treffen diese Portfoliomaßnahmen auf ein geringeres Handelsvolumen. Diese Gegebenheit wird häufig insbesondere zur Erklärung der Aktienmarktentwicklung zwischen Weihnachten und Silvester herangezogen, da die urlaubsbedingte Abwesenheit einiger Marktteilnehmer diesen Umstand noch verschärft.
Kaum Unternehmensmeldungen
Begünstig wird die Aktienmarktentwicklung auch durch den im Dezember zu beobachtenden Mangel an Unternehmensmeldungen. Die Berichtssaison für das 4.Quartal und der damit verbundene Ausblick auf das nächste Fiskaljahr wird traditionell erst Anfang Januar von dem amerikanischen Unternehmen Alcoa eröffnet. Im Dezember gibt es dadurch nur sehr wenig kursbeeinflussende Unternehmensmeldungen, die am Aktienmarkt für Gegenwind sorgen können. Vieles spricht dafür, dass letztendlich nicht ein einzelner Faktor ursächlich für den „Dezembereffekt“ ist, sondern vielmehr das Zusammenwirken der verschiedenen Einflussfaktoren. Ob am Aktienmarkt auch dieses Jahr wieder Bescherung ist und sich Anleger über ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk freuen dürfen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.