„Klimawandel und damit verbundene strenge CO2-Gesetze eröffnen den Zulieferern der Automobilindustrie klare Wachstumschancen“, betont Keidel. Die Entwicklung hin zu mehr Hybrid-Antrieb, Leichtbau und Energieeffizienz schaffe neue Wachstumsfelder für viele Zulieferer.
Doch nicht nur Zulieferer, auch die Chemiebranche profitiert laut Keidel vom Klimawandel als maßgeblichem Wachstumstreiber. Derzeit wachse dieser Sektor stärker als das weltweite Bruttoinlandsprodukt. In der Automobilproduktion verdrängen beispielsweise chemisch hergestellte Leichtkunststoffe Werkstoffe wie Eisen und Stahl. Nicht nur Stoßstangen und Ölwannen seien heute aus Spezialkunststoffen, demnächst könnten selbst Felgen aus neuen, leichteren Materialien bestehen. Besonders interessant sei, dass die Grundstoffe für diese neuen Werkstoffe zum Teil selbst aus nachwachsenden Rohstoffen stammten. „Das Potenzial der Energieeinsparung und des Klimaschutzes ist im herkömmlichen Automobilbau noch lange nicht ausgeschöpft – vor diesem Hintergrund ist der Bereich für Investoren interessanter als der sehr junge Sektor der Elektroautos.“
Mit Blick auf Naturkatastrophen wie den Hurrikan „Sandy“ weist Keidel darauf hin, dass diese Stürme die Klimaproblematik immer wieder ins Bewusstsein der Menschen bringt. „Angesichts solcher Katastrophen wie „Sandy“ können Wirtschaft und Politik nicht auf Dauer die Augen vor den Folgen des Klimawandels schließen“, sagt Keidel. „Langfristig werden sich Gesellschaft und Politik weiter in Richtung Umweltinvestitionen bewegen.“
Anders als häufig dargestellt, seien dies aber nicht zwingend Investitionen in Photovoltaik oder Windenergie. In diesen Sektoren herrschten schon heute Überkapazitäten und extremer Wettbewerbsdruck. Echte Wachstumschancen sieht Keidel in anderen Bereichen. „Energieeffizienz wird für zahlreiche Firmen aus vielen Branchen an Bedeutung gewinnen.“ Beim Investment konzentriert sich Keidel vor allem auf hochkapitalisierte Unternehmen, deren Börsenwert mehr als eine Milliarde Euro beträgt. „Wichtig ist die Auswahl von Unternehmen, die zum einen entsprechende Lösungen wie beispielsweise für die Energieeffizienz anbieten, zum anderen aber auch über eine Position im Markt verfügen, die ihnen eine Preissetzungsmacht verleiht.“ Solche Firmen findet Keidel derzeit im Industriesektor, bei Ingenieurdienstleistern für die Erdgasentwicklung und im Konsumgüterbereich. Solarunternehmen hingegen hätten diese Preismacht schon lange verloren.
Auch auf Unternehmen, die besonders stark von der Entwicklung der europäischen Wirtschaft abhängig sind, verzichtet Keidel in seinem Portfolio. Als Beispiele nennt der Fondsmanager Versorger oder die Betreiber von Windparks. Unter dem Klimawandelaspekt seien zudem Telekommunikationsanbieter, Banken und Einzelhändler derzeit nicht relevant.
Über den Fonds
Der Fonds LBBW Global Warming ist ein überwiegend europäischer Aktienfonds mit Schwerpunkt Klimawandel und wurde am 15. Januar 2007 aufgelegt. Er investiert in Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die der Erderwärmung entgegenwirken oder deren Folgen abmildern. Schwerpunktmäßig gehören dazu Energiedienstleister, der Wassersektor, die Baubranche, Chemieunternehmen sowie der Anlagenbau. Langfristiges Ziel ist die Erwirtschaftung eines Mehrertrages im Vergleich mit der durchschnittlichen Entwicklung europäischer Aktien. Dieses Ziel wurde bislang deutlich übertroffen.
ISIN: DE000A0KEYM4
WKN: A0KEYM
Verwaltungsvergütung: 1,50 % p.a.
Ausgabeaufschlag: 5 %
Aufgelegt am: 15. Januar 2007
Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember
Ertragsverwendung: Ausschüttung
Fondswährung: Euro
Kapitalanlagegesellschaft: LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH
Depotbank: Landesbank Baden-Württemberg
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.LBBW-AM.de