Wirtschaft

US-Lederindustrie steckt tief in der Krise fest

Ein Teufelskreislauf ist entstanden durch Streiks von Hafenarbeitern sowie Preisverfall. Die US-Lederrohstoffindustrie verzeichnet das schlechteste Jahr seit der großen Finanzkrise 2008. Denn in den vergangenen neun Monaten hat sich der Preis für Tierhäute, die danach zu Leder weiterverarbeitet werden, um mehr als 40 Prozent verringert. Die meisten Produzenten geben dem Arbeitskampf die Schuld, der zu Beginn des Jahres zwischen Dockarbeitern und deren Dienstgebern ausgetragen wurde und die Häfen der Westküste für viele Wochen lahmlegte.

Probleme für Lieferanten

Grund für die Aufregung: Über 90 Prozent der Rohware wird ins Ausland geliefert, und da vor allem an chinesische Gerber. Als aufgrund der Streiks die US-Tierhautindustrie ihre Lieferaufträge nicht erfüllen konnte, sahen sich die ausländischen Lederhersteller anderswo nach Rohstoffen um, wie zum Beispiel in Europa oder Brasilien.
Auch als sich die Lage an den Häfen der amerikanischen Westküste normalisierte, konnte der Großteil dieser verloren gegangenen Nachfrage nicht wieder gewonnen werden. Das führte dazu, dass nachdem die Häfen im Frühling wieder öffneten, die Überschussware den Markt flutete, und die Preise in der Folge drastisch nach unten gedrückt wurden.

Entlassungen unvermeidlich

Analysten hatten bereits zuvor, ohne die speziellen Ereignisse gekannt zu haben, davor gewarnt, dass die Industrie mit Preisrückgängen zu kämpfen haben wird, da für neue Modetrends wie knöchelhohe Stiefel statt kniehoher Modelle weniger Leder verarbeitet werden muss. Nicht zuletzt machte auch der starke Dollar den Produzenten zu schaffen. Jedoch konnten auch die Analysten nicht mit so einem extremen Verfall der Preise rechnen.
Der Stückpreis für texanische Ochsenhaut – Benchmark für Tierhaut-Exportpreise – fiel von 110 Dollar im Oktober 2014 auf nunmehr nur noch 60 Dollar. Kein Wunder also, dass die großen Händler nun Personal abbauen.

 

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