Die Abmachung könne nur dann zu einer nachhaligen Verbesserung der Situation in Griechenland führen, wenn sie eine reale Abwertung von Löhnen und Preisen innerhalb des Landes einleite. „Doch eine solche reale Abwertung bräuchte sehr viel Zeit, und sie wäre äußerst ineffizient und unfair, weil sie asymmetrisch verliefe und Schuldner in den Bankrott triebe.“
Die einzige Möglichkeit, ohne größere soziale Auswirkungen billiger und damit wettbewerbsfähiger zu werden, sei eine offene Abwertung der Währung für Griechenland, sagte Sinn weiter. „Da das im Euro nicht geht, bleibt nur der Austritt. Das griechische Volk ist stolz und intelligent, Griechenland ist die Wiege der europäischen Kultur. Ich verstehe nicht, warum das Land finanziell abhängig sein will von anderen Ländern.“
Nur der Schäuble-Vorschlag des temporären Austritts habe das Potenzial gehabt, Griechenlands Wirtschaft wieder auf Trab zu bringen, fügte Sinn hinzu. Dass es dazu nicht gekommen sei, bedeute eine Fortsetzung der griechischen Tragödie für zunächst weitere drei Jahre.