Wirtschaft

Kreditvergleich: Wie SCHUFA-Einträge die Zinsen in die Höhe treiben

Banken melden Kunden-Anfragen an die SCHUFAWer einen Kredit aufnehmen möchte, sollte verschiedene Angebote von Banken miteinander vergleichen. Doch schon allein die bloße Frage nach den Kreditkonditionen kann zu einer Verschlechterung des sogenannten Score-Wertes im SCHUFA-Verzeichnis führen. Grund dafür sind häufig falsche Angaben der Banken gegenüber der SCHUFA. Daher empfehlen Finanzexperten, sich auf Grundlage einer Eigen-SCHUFA beraten zu lassen oder zehn Tagen abzuwarten, bevor ein neues Angebot eingeholt wird.

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung – kurz SCHUFA genannt – sammelt alle nötigen Daten, um ein umfassendes Bild vom Zahlverhalten einer Person zu erstellen. Mit diesen Daten errechnet die SCHUFA für jede Person einen individuellen Score-Wert. Der ist das Ergebnis eines mathematisch-statistischen Verfahrens zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit, mit der die Person einen Kredit zurückzahlen wird.

Verschlechterung des Score-Wertes durch falsche Angaben der Banken

Beantragt ein Verbraucher einen Kredit bei seiner Bank, meldet das Kreditinstitut die Anfrage der SCHUFA. Dieser Vermerk ist nicht zwingend ein Negativeintrag, wie beispielsweise eine offen gebliebene Rechnung. Trotzdem kann sich der Score-Wert bei mehrfachen Kreditanfragen verschlechtern.
Finanzexperte Knuth Browatzki von www.stiftungskapital.com war lange Zeit im Bereich private Baufinanzierungen einer Privatbank tätig. Der ehemalige Banker warnt: „Schon eine bloße Anfrage nach Kreditkonditionen kann zu einer Verschlechterung des Score-Wertes führen. Schuld daran sind falsche Angaben der Banken gegenüber der SCHUFA.“
Seit 2006 müssen Banken zwischen einer konkreten Kreditanfrage mit Einfluss auf den Score-Wert und einer einfachen Anfrage zu Kreditkonditionen unterscheiden. „Im Bankenalltag unterlaufen auch Fehler. So werden statt Konditionsanfragen häufig konkrete Kreditanfragen vermerkt. Dadurch kommt es regelmäßig zu schlechteren Score-Werten“, so Browatzki.  

Fragt der Verbraucher nun bei einer zweiten Bank seine Kreditkonditionen ab, sieht der Bankberater den verschlechterten Score-Wert. Dadurch kann es zu unattraktiveren Angeboten mit höheren Zinsen oder gar zu einer Ablehnung des Kreditgesuches seitens der Bank kommen.

Viele Anfragen zu Kreditkonditionen in kurzer Zeit verschlechtern Score-Wert

Doch auch wenn der Bankberater eine Anfrage nach Kreditkonditionen korrekt bei der SCHUFA gemeldet hat, kann es zu schlechteren Angeboten anderer Banken kommen. Denn die Einträge über solche Erkundigungen sind bis zu zehn Tage nach entsprechender Meldung für andere Kreditinstitute abrufbar.„Sieht ein Banker nun, dass sich der Kunde bereits einige andere Angebote eingeholt hat, wertet er das häufig als ein schlechte Zeichen“, erklärt Knuth Browatzki. Die Folge: Schlechtere Konditionen, höhere Zinsen oder sogar Ablehnung.
Daher rät Browatzki, die 10-Tage-Frist zwischen den verschiedenen Konditionsanfragen verstreichen zu lassen. So wird die jeweilige Bank nicht davon in Kenntnis gesetzt, dass sich der Verbraucher bereits andere Angebote eingeholt hat.

Experten-Tipp: Auskunft in Form einer Eigen-SCHUFA

Eine Alternative dazu ist die Beratung auf Basis einer Eigen-SCHUFA. Die kann jeder Bürger einmal im Jahr kostenlos schriftlich bei der SCHUFA einfordern. In der Eigen-SCHUFA wird offen gelegt, woher die gesammelten Daten stammen. Mögliche Fehler können so aufgedeckt und mit einem entsprechenden Antrag korrigiert werden.
„Mit dieser Eigen-SCHUFA gehen Sie dann zu den Banken und fordern aufgrund der vorliegenden Daten ein entsprechendes Angebot ein – eine einfach aber effektive Lösung“, versichert Browatzki. Dadurch erhält weder die SCHUFA eine Benachrichtigung über die Anfrage nach den Kreditkonditionen, noch können anderen Banken sehen, dass der Kunde bereits über mehrere Angebote verfügt.

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