Wenn sich Gründer mit Finanzthemen wie Kreditfinanzierung, Zinsrechnung und Inflation auskennen, beträgt die Abbruchquote nur 12 %, bei schlechtem Finanzwissen dagegen 21 %. „Die Abbruchwahrscheinlichkeit eines durchschnittlichen Gründungsprojektes sinkt allein durch gutes Finanzwissen um ein Drittel“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Gründer tun gut daran, sich – wenn nötig – Finanzwissen frühzeitig anzueignen. Aus einer guten Geschäftsidee kann so leichter ein erfolgreiches Unternehmen werden.“
Insbesondere bei der oft komplexen Frage der Gründungsfinanzierung wird der Zusammenhang zwischen Finanzkompetenz und Gründungserfolg deutlich. Gründer mit gutem Finanzwissen berichten seltener über Probleme bei der Mittelbeschaffung (17 %) als solche mit schlechtem Finanzwissen (24 %). Auch der Extremfall, dass keine Finanzierung zustande kommt, ist deutlich seltener. Schließlich führen Wissensdefizite auch zu einem ungünstigeren Finanzierungsmix. „Gründer mit schlechtem Finanzwissen nutzen seltener Förderdarlehen – und greifen häufiger auf teure Überziehungskredite zurück“, sagt Dr. Zeuner.
Gründer mit Wissenslücken bei Finanzthemen können von gezielter Weiterbildung im Bereich Unternehmensfinanzierung und Geschäftsplanung profitieren. Derzeit nimmt allerdings weniger als jeder dritte Gründer an Qualifizierungsmaßnahmen vor oder bei Beginn der Selbständigkeit teil.