Wirtschaft

KfW-Gründungsmonitor 2014: Gründer in Deutschland ideenreicher

Neugründer schaffen mehr Arbeitsplätze Zahl der Nebenerwerbsgründer steigt deutlich Gründungsfinanzierung gelingt leichter: knapp 10 Mrd. EUR eingesetzt Die Existenzgründer in Deutschland gehen erfolgversprechendere Projekte an als noch vor einigen Jahren. Im Jahr 2013 startete erstmals mehr als die Hälfte aller Gründer, um mit der Selbständigkeit eine explizite Geschäftsidee zu verwirklichen (53 %, 2012: 47 %, 2011: 35 %); fehlende Erwerbsalternativen und andere Motive wurden insgesamt also unbedeutender. Außerdem brachten 2013 mit 11 % fast drei Mal so viele Gründer überregionale Marktneuheiten mit an den Start als noch 2009.

Damit sind die Gründer so findig wie noch nie zuvor – so ein zentrales Ergebnis des KfW Gründungsmonitors 2014, der jährlichen, repräsentativen Befragung zum Gründergeschehen in Deutschland. „Deutschlands Gründer setzen vermehrt Ideen in neue Angebote um, sie suchen ihre Chance auf nachhaltigen Erfolg – das sind wirklich gute Nachrichten“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, bei der heutigen Vorstellung des Berichts in Frankfurt: „Gründer – vor allem technologisch innovative – sind eine wichtige Triebfeder für die stete und notwendige Erneuerung unserer Volkswirtschaft.“

Der Bruttobeschäftigungseffekt der Gründungstätigkeit ist im vergangenen Jahr gestiegen – auch das ist ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit: Die Neugründer schafften 419.000 vollzeitäquivalente Stellen (+9 %) und stellten dabei mehr Mitarbeiter ein. Im Vollerwerb starteten 27 % der Gründer mit Mitarbeitern; 2005 war es nur jeder fünfte Vollerwerbsgründer.

Die Anzahl der Gründer lag im vergangenen Jahr bei 868.000 (+12 % ggü. 2012). Der Anstieg, so berichteten wir bereits im Februar (s. Presseerklärung vom 18.02.2014; www.kfw.de/gruendungsmonitor2014), war ausschließlich auf ein deutliches Plus bei Nebenerwerbsgründern (2013: 562.000; 2012: 460.000) zurückzuführen. „Dieser Anstieg im Nebenerwerb ist nicht auf ‚Notgründungen‘ zurückzuführen, sondern weil die Gründer einen Markt für ihre Geschäftsidee sahen“, sagt Dr. Zeuner. „Trotz der insgesamt mäßigen Konjunktur im Jahr 2013 nutzten sie offenbar das deutliche Anziehen der Inlandsnachfrage.“

Der überwiegende Teil der Gründer (2013: 83 %) nahm bei der Umsetzung seines Gründungsprojekts keine Finanzierungsschwierigkeiten wahr (37 % weil sie keinen Finanzierungsbedarf hatten und 46 % weil sie problemlos eigene oder externe Finanzmitteln beschaffen konnten). Die von Gründern 2013 eingesetzten Finanzmittel summieren sich auf knapp 10 Mrd. EUR (2012: 8,4 Mrd EUR, 2011: 7,7 Mrd EUR). Der Anteil externer Finanzmittel ist dabei von 31 % im Jahr 2009 auf 52 % gestiegen. „Es gibt mehr Gründer, die mit einem höheren Mitteleinsatz starten und daher beispielsweise auch höhere Kredite von ihrem Kreditinstitut benötigen. Dies erfordert natürlich besondere Konzentration auf das Finanzierungsgespräch“, sagt Dr. Zeuner. „Eine Finanzierung zu erhalten, ist aber keine unlösbare Aufgabe. Die Kreditinstitute finanzieren überzeugende Gründer durchaus – vor allem da ihnen durch die gute Förderpolitik ein Teil des doch hohen Risikos abgenommen werden kann.“

Weitere exponierte Ergebnisse des Gründungsmonitors 2014:

Noch nie waren so viele Frauen unter den Gründern wie im Jahr 2013; 43 % der Gründungsprojekte wurden von Frauen umgesetzt: Im Nebenerwerb machten sich ebenso viele Frauen wie Männer selbständig; im Vollerwerb ging jede dritte Existenzgründung auf eine Frau zurück.

In den Jahren 2011 bis 2013 hat sich die Rangfolge der Bundeländer bei der Gründerquote im Vergleich zu 2008 bis 2010 zwar relativ stark verändert, Berlin führt aber weiterhin – nun vor Hamburg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Das Schlusslicht der Bundesländer bildet Sachsen-Anhalt hinter Thüringen und Sachsen. Das Muster „Stadtstaaten – westliche deutsche Flächenländer -ostdeutsche Flächenländer“ bleibt bei der Reihenfolge erkennbar (s. auch Grafik zum Download www.kfw.de/gruendungsmonitor2014).

Studieninformation:

Der KfW-Gründungsmonitor ist eine repräsentative jährliche Bevölkerungserhebung zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Ihm liegt ein sehr umfassendes Gründerkonzept (Voll- und Nebenerwerbsgründer; gewerbliche und freiberufliche Gründer; Neugründungen, Unternehmensübernahmen und -beteiligungen) zugrunde und vermittelt so ein umfassendes Bild der Gründungstätigkeit. Die Umfrage wird seit dem Jahr 2000 durchgeführt. Die Befragung des Jahres 2013 fand vom 24. Juli bis 05. Dezember 2013 statt.

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